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AHO Aktuell - 02.02.2002

Resistente Keime auch in der Kleintierpraxis +++ Risiko für Tierbesitzer


Ottawa (aho) - Kanadische Veterinärmediziner haben die Unterlagen einer
veterinärmedizinischen Hochschulklinik über einen Zeitraum von 15 Jahren
(1984-1998) ausgewertet. Ihre Absicht war, das Resistenzverhalten von
Staphylokokken (S. aureus, S. intermedius) zu prüfen, die bei Infektionen
von Hunden isoliert wurden. Die Resistenzlage spiegelte recht genau die
in der Klinik verwendeten Antibiotika wieder. Je nach Häufigkeit des
Gebrauches einzelner Antibiotikagruppen sanken oder stiegen ihre
Resistenzquoten.

Bei Blasen - und Niereninfektionen beobachteten die Untersucher eine
Zunahme von multiresistenten Enterokokken. Zeitgleich kam es zu einer
leichten Steigerung bei den Keimen Enterobacter spp. und Pseudomonas
aeruginosa, die eine natürliche Resistenz gegen eine ganze Reihe von
Antibiotika besitzen.

Eine Befragung von nordamerikanischen (USA u. Kanada) veterinärmedi-
zinischen Hochschulkliniken erbrachte, dass nur wenige Institutionen
eine konkrete Politik bei der Verwendung von sogenannten "Reserve-
antibiotika" verfolgten. Die Autoren der Studie weisen darauf hin,
dass resistente Keime von Hunden unmittelbar auf ihre Besitzer
übergehen können; sich dort ansiedeln und ihre Resistenzgene an
andere Keime der Körperflora weiter geben. In diesem Zusammenhang
plädieren die Autoren auch in der Kleintierpraxis für einen
sorgfältigen und überlegten Umgang mit Antibiotika. Zudem raten
sie insbesondere Kleintierkliniken, ein wissenschaftlich fundiertes
Managementsystem zur Vermeidung von Infektionen zu etablieren.


John F. Prescott, W.J. Brad Hanna, Richard Reid-Smith, Kelli Drost
Antimicrobial drug use and resistance in dogs
Can Vet J 2002;43:107-116
 



 

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