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AHO Aktuell - 03.02.2002

Kampfhundeexport: Der Hamburger Tierschutzverein wehrt sich gegen Kritik


Pressemitteilung des Hamburger Tierschutzvereins zum Export von sogenannten
Kampfhunden in andere Bundesländer:


Der Hamburger SPD-Vorsitzende und ehemalige Innensenator Olaf Scholz machen
Front gegen den Hamburger Tierschutzverein. Offensichtlich scheint er mit der
Oppositionsrolle seiner Partei Probleme zu haben. Denn wenn er heute die
Abgabe von sogenannten Kampfhunden in die Tierheime andere Bundesländer
kritisiert, scheint er vergessen zu haben, was der Senat unter der Herrschaft
seiner eigenen Partei im Sommer 2000 nach dem tragischen Tod des kleinen Volkan
beschlossen hat. Damals war es Wille der SPD, diese Hunde "aus Hamburg
verschwinden" zu lassen. Ohne jeden Sachverstand und übereilt hat der SPD-Senat
mit Billigung durch die Bürgerschaft eine untaugliche Hundeverordnung erlassen,
die ihresgleichen sucht.

Damit ist der Senat weit über das Ziel hinausgeschossen. Nach dieser Hunde-
verordnung gelten bestimmte Hunde immer als gefährlich. Bei anderen kann diese
automatische Annahme der Gefährlichkeit durch den Wesens- und Aggressionstest
widerlegt werden. Solche Hunde gilt es, jetzt in andere Bundesländer in
liebevolle Hände zu vermitteln. Denn in Hamburg ist die Vermittlung von
sogenannten Kampfhunden nicht mehr möglich. Ihr jetziges Verhalten zeigt, dass
die SPD aus ihren früheren Fehlern nichts gelernt hat.

Das Problem der sogenannten Kampfhunde ist eine typische Erscheinung der
Großstadt mit ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, mit
sozialen Verwerfungen und Kriminalität. Die Wurzel des Problems sitzt also
tiefer, als es die Politparolen von Scholz und seinen Genossen erkennen lassen.
Solange diese gesellschaftliche Ursache für den Missbrauch der Hunde nicht
beseitigt ist, muss diese Gesellschaft auch mit den Hunden tierschutzgerecht
umgehen, die nach der Hundeverordnung als Kampfhunde abgestempelt sind. Dazu
gehört auch, dass die Harburger Hundehalle aufgelöst wird. Hier ist
konstruktive Mitarbeit gefragt und keine politisch motivierte, unsachliche
Fundamentalkritik. Wie sie die SPD übt.

Die Sorge des Kinderschutzbundes mag verständlich sein, sie entbehrt aber
jeder sachlichen Grundlage. Wir Tierschützer beobachten mit Respekt dessen
Arbeit und würden uns freuen, wenn es gelänge, die Zahl der gequälten und
missbrauchten Kinder zu reduzieren. Wir würden uns allerdings nicht anmaßen,
uns in die Arbeit der Kinderschützer einzumischen. Wenn aber die Vertreter
des Kinderschutzbundes nun glauben, unsere tierschützerische Arbeit
kritisieren zu müssen, sollten sie sich vorher wenigstens sachkundig machen.
Tiere gehören seit Jahrtausenden zu uns, und Millionen von Hunden haben sich
als zuverlässige Gefährten der Kinder und Familien erwiesen. Es spricht
nichts dagegen, einen von Fachleuten als ungefährlich eingestuften Hund in
eine Familie zu vermitteln.


Hinweis der AHO Redaktion:

Hamburgs Kampfhunde werden nicht nur in andere Bundesländer, sondern auch ins
benachbarte Ausland exportiert. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts
sollen beispielsweise zwei Terrier-Mischlinge über Bayern in die Schweiz
abgegeben werden.
 



 

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