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AHO Aktuell - 16.03.2002

Hessen: Tollwut - Impfaktion für Füchse startet am Montag

- 300.000 Impfköder werden abgeworfen, 10.000 von Hand ausgelegt


Wiesbaden (aho) - Für Süd-, Mittel- und Osthessen eine Tollwut-Impfaktion
angeordnet, um die Ausbreitung der Seuche zu stoppen. Mit der Auslegung der
Köder wird am kommenden Montag (18. März 2002) begonnen. Seit Beginn des
Jahres wurden sieben infizierte Füchse sowie ein toter Marder und eine
Katze gefunden", teilte der Leiter des staatlichen Veterinäramtes im Kreis
Offenbach, Johann Kubicek in einem Pressegespräch mit.

In den Stadtrandgebieten um Offenbach hat sich nach Angaben des Hessischen
Sozialministeriums der Fuchs auf stadtnahe Grünflächen, Friedhöfe, Klein-
gartenanlagen und Müllplätze sowie eingezäunte Freiflächen in Industrie-
anlagen und Gewerbegebieten zurückgezogen. Dort sei eine Bejagung nicht
möglich. Eine Flugauslage der Impfköder könne nur mit Einschrän-
kungen durchgeführt werden, weshalb die Auslage per Hand hier von besonderer
Bedeutung sei. Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten und eine
vollständige Tilgung der Tollwut zu erreichen, hat die Ministerin in
Abstimmung mit dem WHO-Tollwutzentrum bei der Bundesforschungsanstalt für
Viruskrankheiten der Tiere und dem Bundesland Bayern entschieden, dass
eine weitere Tollwutschluckimpfung für Füchse durchgeführt wird.

Bei der Aktion werden rund 300.000 Impfköder per Flugzeug ausgelegt.
Hierbei wird wieder eine vollautomatische Abwurfanlage eingesetzt, die auf
der Grundlage eines satellitengestützten Navigationssystems für einen präzisen
Köderabwurf sorgt. Das Impfgebiet umfasst die gesamten Regierungsbezirke
Darmstadt und Gießen sowie den Kreis Fulda im Regierungsbezirk Kassel -
insgesamt eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern. Falls keine witterungs-
bedingten Verzögerungen eintreten, wird die Erstauslage am Montag im Wetter-
aukreis beginnen. Drei Wochen nach der ersten Auslage wird im Landkreis
Darmstadt-Dieburg, im Landkreis Offenbach, im Main-Kinzig-Kreis, im
Landkreis Fulda und in Teilen des Vogelsbergkreises und des Wetterau-
kreises eine zusätzliche zweite Auslage und ab dem 27. Mai 2002 eine dritte
durchgeführt.

Da sich das Seuchengeschehen in die Stadtgebiete Offenbach und Frankfurt
verlagert hat, wo eine Flugauslage nicht möglich ist, soll durch eine
Intensivierung der Handauslage dort eine Ausbreitung der Tollwut verhindert
werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf stadtnahe Grünflächen, Friedhöfe,
Kleingartenanlagen und Müllplätze gerichtet. Insgesamt sollen in den
Stadtrandgebieten und dicht besiedelten urbanen Gebieten 10.000 Impfköder
von Hand ausgelegt werden.

Der Impfstoff, der verwendet wird, ist nach den Worten der Ministerin für
Haus- und Wildtiere unschädlich. Es werde jedoch empfohlen, die von einem
Lockstoff umhüllten Impfstoffkapsel nicht zu berühren. In den Stadtrand-
gebieten und außerhalb geschlossener Ortschaften sollten Hunde während der
Impfaktion und in den darauffolgenden acht Tagen an der Leine geführt werden,
damit die Köder möglichst vollständig ihre Zweckbestimmung finden.

Hunde - und Katzenbesitzer sollten an Hand des Impfpasses unbedingt den
Tollwutimpfschutz ihrer Lieblinge überprüfen. Die Tollwutimpfung sollte
jährlich wiederholt werden.
 



 

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