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AHO Aktuell - 06.05.2002

Rettungsaktionen für Kitze und Bodenbrüter starten jetzt


Bonn (aho) - Im Mai werden Wiesen zur Kinderstube für Rehe, Hasen und
bodenbrütende Vögel. Dies teilte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV)
gestern in Bonn mit und appelliert an alle Spaziergänger, auf den Wegen
zu bleiben und sich Jungtieren nicht zu nähern.

Ob ein Wildtier wirklich verwaist ist und Hilfe braucht, kann erst nach
vielen Stunden oder gar Tagen beurteilt werden. Denn aus Sicherheits-
gründen werden Reh- und Hasenjunge von ihren Müttern allein gelassen.
Gut versteckt verbringen sie die Zeit zwischen den Milchmahlzeiten
regungslos im Gras. Zum Säugen nähert sich das Muttertier äußerst
vorsichtig, um nicht Fuchs, Krähe oder den Menschen auf die Spur ihres
Nachwuchses zu bringen.

Verständlich, dass man Mitleid mit den scheinbar verlassenen Jungen hat,
erläuterte der DJV, doch eigenmächtige Hilfe schadet oft mehr als sie
nutzt. Haben die Tiere erst einmal den Geruch des Menschen angenommen,
werden sie von ihren Eltern nicht mehr wiedererkannt und müssen
verhungern. Spaziergänger sollten sich im Zweifelsfall lieber die
Position des Jungtieres merken und den zuständigen Jäger informieren.
Gerade zu Beginn der Frühjahrsmahd beobachtet dieser das Rehwild
besonders genau, um zusammen mit den Landwirten Jungtiere vor dem
Mäher zu retten.

Dazu werden Wildscheuchen oder Wecker aufgestellt, damit die Elterntiere
rechtzeitig Wind von der Gefahr bekommen und Zeit haben, ihren Nachwuchs
in Sicherheit zu bringen. Kurz die Mähmaschinen anrücken, durchsuchen
Jäger meist mit Jagdhunden oder modernen Infrarot-Wildrettern die Wiesen.

Gefundene Rehkitze bringen sie fachgerecht in Sicherheit und sobald
wieder Ruhe eingekehrt ist, werden die Kleinen von ihren Müttern abgeholt.
Bodenbrütende Vögel finden ihr Gelege allerdings nicht wieder. Deshalb
werden die Eier entweder brütenden Hühnern untergeschoben oder in einem
Brutgerät ausgebrütet. So können die geschlüpften Tiere, wenn sie alt
genug sind, ausgewildert werden.
 



 

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