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AHO Aktuell - 10.07.2002

Kleiner Fuchsbandwurm im Hochsauerlandkreis auf dem Vormarsch


Hochsauerlandkreis (aho) - Die Füchse im Hochsauerlandkreis sind teilweise sehr
stark mit dem Kleinen Fuchsbandwurm infiziert. Untersuchungen des Staatlichen
Veterinäruntersuchungsamtes Arnsberg an Füchsen, die im Jahre 2001 erlegt
wurden, weisen für den Altkreis Brilon, die Bereiche der Stadt Schmallenberg und
der Gemeinde Eslohe auf Infektionsraten zwischen 65 und 70 Prozent hin. Für
den Bereich der Stadt Meschede wurden Infektionsraten von 40 Prozent, für den
Altkreis Arnsberg von 30 Prozent ermittelt.

Neben dem Fuchs können auch Hunde und Katzen einen Fuchsbandwurm in
ihrem Darm entwickeln, wenn sie finnenhaltige Mäuse gefressen haben. Diese
Haustiere scheiden dann ebenfalls Bandwurmeier mit dem Kot aus und sorgen
damit für deren Verbreitung in der häuslichen Umgebung. Da die Eier
mikroskopisch klein sind, können sie mit bloßem Auge nicht festgestellt werden.
Es besteht daher die Möglichkeit, dass sie bei Kontakt des Menschen mit den
genannten Tierarten völlig unbemerkt auf die menschliche Hand gelangen
können.

Der Mensch kann sich seinerseits durch die orale Aufnahme von Bandwurmeiern,
die sich auf den Händen befinden, infizieren. Dann entwickelt sich in der Leber
eine Bandwurmfinne. Die einsetzende Erkrankung verläuft schleichend und
zunächst weitgehend unbemerkt, wobei immer weitere Teile der Leber befallen
werden. Wird die menschliche Infektion mit dem Fuchsbandwurm festgestellt, was
über Blutuntersuchungen möglich ist, kann die Erkrankung nicht ausgeheilt
sondern lediglich durch die Dauereinnahme bestimmter Medikamente
verlangsamt werden.

Angesichts der sehr hohen Infektionsraten bei Füchsen empfiehlt das
Veterinäramt des Hochsauerlandkreises daher folgendes:
Jäger sollten strengstens auf die Einhaltung der bekannten Vorsichtsmaßregeln
im Umgang mit Füchsen achten. Personen, die nicht Jäger sind, sollten jeglichen
Kontakt mit Füchsen, auch mit Jungfüchsen, die jetzt in Wald und Feld
auftauchen können, vermeiden. Besitzer von Hunden und Katzen sollten ihre Tiere
regelmäßig (mindestens zweimal jährlich) mit einem gegen Bandwürmer
wirksamen Mittel entwurmen.

Der Kleine Fuchsbandwurm ist ein Darmparasit des Fuchses. Infizierte Füchse
scheiden mit der Losung (Kot) Bandwurmeier aus und sorgen damit für die
Entstehung neuer Bandwürmer im Rahmen eines speziellen
Entwicklungskreislaufes. Die Bandwurmeier werden durch Feldmäuse
aufgenommen, in denen sich die Zwischenform (Finne) eines neuen Bandwurmes
entwickelt. Werden finnenhaltige Mäuse vom Fuchs gefressen, schließt sich der
Entwicklungskreislauf und im Fuchs entwickelt sich ein neuer Bandwurm.
 



 

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