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AHO Aktuell - 02.08.2002

Hundehalsbänder gegen Parasiten bei Kindern


London (pte) - Für Kinder, die in ländlichen Regionen von Entwicklungsländern
leben, können Hundehalsbänder mit Insektiziden lebensrettend sein. Das
erklärte der Wissenschaftler Clive Davies von der London School of Hygiene
nach einer Untersuchung an Kindern im Iran. Demnach gingen in Dörfern, in
denen Hunde die Halsbänder tragen, Fälle von Leishmaniose an Kindern drastisch
zurück. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden im Wissenschaftsmagazin
New Scientist veröffentlicht.

Leishmaniose (Leishmania infantum) ist eine durch Sandfliegen übertragene
Infektionskrankheit. Sie ist in 70 Ländern in Lateinamerika, Afrika, Europa
und Asien heimisch. Haushunde sind die wichtigsten Überträger für die
Parasiten. Die Forscher haben in einem Gebiet im Nordwesten von Iran mit
der Untersuchung begonnen und in neun Dörfern alle Haushunde mit den
Hundehalsbändern mit Deltamethrin versehen. In den Ortschaften gab es
jährlich zwischen 100 und 500 Fälle von Leishmaniose. Die Tests zeigten,
dass in den Ortschaften Leishmaniose-Fälle um mehr als 50 Prozent
zurückgingen.

Die viszerale Leishmaniose entwickelt sich in nur bei jedem zehnten Kind.
Die gefährliche Erkrankung führt zu Fieber, geschwollener Leber und Milz
und endet unbehandelt meist tödlich. Jährlich erkranken etwa 500.000 Kinder
daran. Medikamente zur Behandlung sind schwer erhältlich und teuer und
deren Nebenwirkungen führen auch zu schweren Erkrankungen.

Davies und sein Team haben im zweiten Jahr den Forschungsversuch auf
weitere 80 Dörfer ausgedehnt. Die Hundehalsbänder sind in Europa überall
erhältlich und kosten rund zehn Euro. Davies nimmt an, dass die Kosten
durch eine Massenproduktion und öffentliche Hilfe drastisch gesenkt
werden können.
 



 

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