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AHO Aktuell - 04.09.2002

Rheingau-Taunus-Kreis: Impfaktionen gegen Tollwut


Bad Schwalbach (aho) - Wie das Staatliche Amt für Lebensmittelüberwachung,
Tierschutz und Veterinärwesen beim Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises
mitteilt, findet in der Zeit ab dem 09. September 2002 im gesamten
Kreisgebiet eine Impfaktion zur oralen Immunisierung der Füchse statt.

Als Folge der Impfaktion, die seit Jahren im Frühjahr und Herbst durchgeführt
wird, konnte der Rheingau-Taunus-Kreis sowie der größte Teil Hessens zum
tollwutfreien Bezirk erklärt werden. Der letzte im Rheingau-Taunus-Kreis
amtlich festgestellte Tollwutfall (1 Fuchs) war im April 1992 aufgetreten.
Die erneute Schluckimpfung soll diesen Impferfolg stabilisieren.

Hauptverbreiter der Tollwut ist nach wie vor der Fuchs. Es gilt daher,
diesen gegen Tollwut unempfindlich zu machen. Das geschieht durch einen
Impfstoff, der in einer Plastikkapsel in grau-braune Preßlinge aus
Fischmehl und Palmin eingebettet ist. Die Preßlinge (etwa in Größe einer
Streichholzschachtel) werden als Köder durch Flugzeuge über Wald
und Feld abgeworfen.


Um den Impferfolg nicht in Frage zu stellen, wird dringend gebeten, Hunde
vom 09. September bis Ende September an der Leine zu führen.

Der Impfstoff ist für Haustiere und andere Wildtiere unschädlich. Das
gilt auch für den Menschen mit der Einschränkung, dass eine Gefährdung
nicht ausgeschlossen werden kann, wenn das frische Impfvirus in
Schleimhäute gelangt, z. B. durch Reiben mit den Händen in den Augen.

In den Stadtrandgebieten und außerhalb geschlossener Ortschaften sollten
während der Impfaktion und in den darauf folgenden acht Tagen Hunde an
der Leine geführt werden, damit die Köder möglichst vollständig ihre
Zweckbestimmung finden. Gerade in Stadtrandgebieten werden viele
Impfköder durch andere Tiere, insbesondere frei laufende Hunde,
aufgenommen. Dies ist für die betroffenen Tiere zwar ungefährlich, führt
aber dazu, dass die Füchse als eigentliche Zielgruppe der Impfaktion gar
keine oder zu wenig Köder auffinden und damit nicht mehr immunisiert
werden können. Es ist völlig ausreichend, wenn in einem Zeitraum von ca.
einer Woche nach Auslage der Köder Hunde an der Leine gehalten werden,
da in dieser Zeit eine ausreichende Immunisierung der Füchse erfolgt.
Das gemeinsame Ziel, die Tollwut vollständig zu tilgen und damit die
Bevölkerung vor dieser gefährlichen Seuche zu schützen, sollte diese
vorübergehende Einschränkung wert sein.

Es wird daher dringend empfohlen, die ausgelegten Köder nicht zu berühren
oder gar einzusammeln. Falls jemand trotzdem damit in Kontakt kommt, sollten
unbedingt die Hände mit Seife und Wasser gründlich gewaschen werden. Im
Zweifelsfall sollte ein Arzt aufgesucht werden.
 



 

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