Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 12.09.2002

Deutschland - Kinderstube für den Luchs !


Hamburg (idw) - Zum ersten Mal seit fast 200 Jahren haben in
Deutschland wildlebende Luchse Nachwuchs bekommen. Für die Deutsche
Wildtier Stiftung ist die Geburt von jungen Luchsen im Harz ein klares
Zeichen dafür, dass es gelingen kann auch in Deutschland "wilden" Tieren
wieder einen Lebensraum zu geben.


Wichtigste Voraussetzung dafür sei es, Störungen durch den Menschen zu
reduzieren. Bereits im Jahr 2000 hat die Stiftung Frau Dr. Stephanie
Schadt für ihre Diplomarbeit "Ein Habitat- und Ausbreitungsmodell für
den Luchs" mit einem Forschungspreis ausgezeichnet. In dieser
Untersuchung gelang es Frau Schadt, die Zukunftschancen für den Luchs in
Deutschland zu beurteilen, und damit wichtigen Beitrag für die
Wiederansiedlung des Luchses in Europa zu leisten.

"Die Geburt der jungen Luchse in freier Wildbahn ist ein Erfolg für die
Idee von Nationalpar-ken", betonte Hilmar Freiherr v. Münchhausen,
Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Nationalparke in
Deutschland seien durch weitere Gebiete zu ergänzen. "Gerade die
ehemali-gen Truppenübungsplätze im Osten Deutschlands bieten hier eine
einmalige Chance", so die Deutsche Wildtier Stiftung. "Wir brauchen in
Deutschland mehr Räume, in denen wir Wildtiere und Natur sich selbst
überlassen", forderte Münchhausen.

Doch auch außerhalb von Schutz- und neuen Wildnisgebieten könne durch
ein aufeinander abge-stimmtes Agrar-, Forst-, Jagd- und
Tourismusmanagement viel für die heimische Tierwelt getan werden. "Unser
Ziel ist es nicht, den Menschen aus der Natur auszusperren, sondern
vielmehr Begegnungen zwischen Mensch und Tierwelt zu organisieren",
unterstrich Münchhausen. Nur so könne langfristig in der Öffentlichkeit
Bewusstsein und die notwendige Sensibilität für die Fragen des Natur-
und Artenschutze geschaffen werden.

Auf ihrer Forschungsstation Gut Klepelshagen (Mecklenburg-Vorpommern)
gelang es der Deut-schen Wildtier Stiftung aus dem nachtaktiven
"Waldtier" Rothirsch wieder ein tagaktives Tier der Offenlandschaft zu
machen. "Hier geben wir dem Rotwild wieder den Lebensraum zurück, den es
zum Überleben braucht. Gleichzeitig ermöglichen wir es Menschen, das
größte noch freilebende Säugetier Deutschlands in freier Wildbahn zu
beobachten - zumindest mit etwas Glück", so Münchhausen.

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Deutsche Wildtier Stiftung, 11.09.2002
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de