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AHO Aktuell - 17.09.2002

Saarland: Tollwut-Schluckimpfung der Füchse


Saarbrücken (aho) - Die 1987 begonnene "Schluckimpfung" der
Füchse zur Bekämpfung der Tollwut wird ab dem 4. Oktober 2002,
in Abhängigkeit von der Witterung, im gesamten Saarland
flächendeckend fortgesetzt.

Das Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales teilt
hierzu mit, dass die Impfköder mit einem nicht krankmachenden
Impfvirus beschickt sind. Die Impfköder sind viereckige Scheiben
(ca. 4 cm Durchmesser, ca. 1,5 cm Höhe) und enthalten einen
verschlossenen Impfstoffbehälter. Der Impfstoff wird beim
Zerkauen des Köders in der Mundhöhle des Fuchses freigesetzt
und immunisiert die Füchse zuverlässig gegen die Tollwut. Für
Haustiere und andere freilebende Tiere ist der Impfstoff unschädlich.

Durch die Schluckimpfung selbst werden die aufnehmenden Füchse
immunisiert, d. h. vor Ansteckung geschützt. Da der Fuchs Reservoir
und Hauptüberträger für die Tollwut ist, werden durch diese
Impfaktion indirekt auch die übrigen Wild- und Haustiere vor Tollwut
geschützt und somit auch der Mensch als eventuelle Kontaktperson.

Um genügend Füchse zuverlässig gegen die Tollwut zu immunisieren,
damit die Infektionskette abreißt und die Weitergabe der Tollwut
unterbrochen wird, wird wie schon in den Vorjahren nunmehr eine
weitere Impfaktion durchgeführt. Hierbei erfolgt die Köderausbringung
flächendeckend durch zweifache Auslage durch ein Flugunternehmen
im gesamten Saarland und zusätzlich in dicht besiedelten Gebieten
durch Jäger und Forstbeamten von Hand. Die Köderdichte bei der
Flugauslage beträgt 20/km2 bei der Erstauslage und 15/km2 bei der
Zweitauslage. Die Zweitauslage wird mit einem zeitlichen Abstand von
mindestens 2 Wochen zur Erstauslage vorgenommen. Die
Impfaktion wird bis Ende Oktober 2002 abgeschlossen sein.

Um den Erfolg der Impfaktion nicht zu gefährden, sollen die
ausgebrachten Impfköder von Passanten nicht berührt, nicht an
andere Stellen verbracht oder gar entfernt werden. Falls trotzdem
der Impfköder angefasst wird, reicht es - bei intakter Haut -, die
Hände gründlich mit Seife zu waschen. Bestehen kleinere
Hautverletzungen oder kommt es gar zu einem Kontakt mit der
Impfvirusflüssigkeit, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht
werden, weil dann gegebenenfalls eine Tollwutschutzimpfung
erforderlich ist.

Damit die für die Füchse bestimmten Impfköder nicht durch Hunde
oder Katzen aufgenommen werden, werden die Tierbesitzer
dringend gebeten, ihre Tiere bis Ende Dezember streng unter
Kontrolle zu halten, damit diese nicht in Köderkonkurrenz zu den
Füchsen treten.


 



 

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