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AHO Aktuell - 19.10.2002

Humanmediziner verwenden Tierarzneimittel


Düsseldorf (aho) - Das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und
Gesundheit des Landes Nordrhein Westfalen hat die Ärztekammer Nordrhein
darüber informiert, dass - nach Mitteilung des Medizinischen Dienstes der
Krankenversicherung in Bayern - von einzelnen Ärzten ein Tierarzneimittel
beim Menschen eingesetzt wird. Es handelt sich nach Angaben der Ärztekammer
Nordrhein um den Impfstoff Baypamun® (Inhaltsstoffe: inaktivierte Avi-,
Ortho oder Parapockenviren), der als "Immunmodulator" zur Therapie
chronischer viraler Erkrankungen und Krebs empfohlen wird.

Für keine dieser Indikationen liegen Daten vor, nach denen Wirksamkeit und
Sicherheit des veterinärmedizinischen Impfstoffes beurteilt werden kann.
Nach Ansicht des Paul-Ehrlich Institutes, der zuständige Oberbehörde für
Sera- und Impfstoffe, verbietet sich die Anwendung von Baypamun® am Menschen
strikt, und zwar

- aufgrund der nicht belegten Wirksamkeit für alle beanspruchten
Indikationen;

- weil die Herstellungsmethode nicht den geforderten Vorgaben betreffend der
Herstellung von Impfstoffen zum menschlichen Gebrauch entspricht.

Diese Auffassung wird von der Ärztekammer Nordrhein unterstützt. Die
Anwendung eines Tierarzneimittels beim Menschen verbietet sich und lässt
sich nur schwer mit der ärztlichen Therapiefreiheit in Einklang bringen.





 



 

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