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AHO Aktuell - 11.12.2002

Fördert die Kastration Prostata-Karzinome bei Rüden?


Utrecht (aho) – Die Kastration von Rüden kann die Entwicklung von
Prostata-Karzinomen beschleunigen. Zu diesem Ergebnis kommen
Veterinärmediziner von der Universität Utrecht. Sie hatten die
Krankengeschichten von 15.363 Rüden ausgewertet, die zwischen 1993-1998 in
der Klinik für Kleine Haustiere der Universität von ihren Besitzern
vorgestellt wurden. Bei 225 Tieren wurde die Diagnose „Prostata-Karzinom“
gestellt. Zusätzlich wurden die Daten weiterer 206 Rüden ausgewertet, deren
Prostata-Gewebsproben von Tierärzten zur Diagnostik eingeschickt wurden.

Gutartige Prostata-Veränderungen wurden bei 246 Hunden (57.1 Prozent), eine
Prostatistis (Entzündung) wurde bei 83 Hunden (19.3 Prozent) und ein
Prostata-Karzinom wurde bei 56 Hunden (13 Prozent) diagnostiziert. Hunde,
die an einem Prostata-Karzinom litten, waren mit einem Durchschnittsalter
von 9,9 Jahren deutlich älter als Hunde mit anderen Prostata-Veränderungen
(8,4 Jahre). Hunde der Rasse „Bouvier des Flandres“ (Flandrische Treibhunde)
hatten im Vergleich zu anderen Rassen ein erhöhtes Risiko für ein
Prostata-Karzinom. Ebenso erhöhte sich durch eine Kastration das Risiko für
ein Karzinom. Das Alter, in dem ein Karzinom diagnostiziert wurde,
unterschied sich zwischen kastrierten und nicht kastrierten Rüden nicht
wesentlich. Die Zeitspanne zwischen der Kastration eines Rüden und dem
ersten Auftreten von „Problemen mit der Prostata“ war höchst
unterschiedlich. Die Veterinärmediziner schließen aus den Daten, dass eine
Kastration ein Prostata-Karzinon zwar nicht auslöst, aber dessen Entwicklung
beschleunigt.



Teske E, Naan EC, van Dijk EM, Van Garderen E, Schalken JA.
Canine prostate carcinoma: epidemiological evidence of an increased risk in
castrated dogs.
Mol Cell Endocrinol 2002 Nov 29;197(1-2):251-255


 



 

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