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AHO Aktuell - 11.12.2002
Pferdepraxis: ''Kopper'' auf Magenschwüre untersuchen!
Bristol (aho) – Britische Wissenschaftler haben bei Pferden (Fohlen) einen
Zusammenhang zwischen entzündlichen Veränderungen des Magens und
Magengeschwüren und dem sogenannten „Aufsetz-Koppen“ (crib-biting)
aufgezeigt und ihre Ergebnisses in der Fachzeitschrift „The Veterinay Record
“ (Vol 151 Nr 22 pp. 658-662 v. 30. Sept. 02) publiziert. Sie wählten für
ihre Untersuchungen neunzehn junge Pferde aus, die seit kurzer Zeit die
Verhaltensstörung „Aufsetz-Koppen“ zeigten. Als Vergleichsgruppe dienten
sechzehn Pferde, die nicht koppten. Die Untersuchung erstreckte sich über
eine Zeitraum von 14 Wochen.
Zunächst wurden die Mägen aller Tiere mit einem Endoskop untersucht. Dabei
wurde festgestellt, daß die Mägen der „Aufsetz-Kopper“ deutlich häufiger
durch Entzündungen und Magengeschwüren geschädigt waren. Zudem war der
Magensaft der „Kopper“ mit pH 6,05 deutlich saurer als bei unauffälligen
Pferden (pH 6,58).
Daraufhin wurden die Pferde nach dem Zufallsprinzip in zwei Versuchsgruppen
aufgeteilt. Eine Gruppe wurde wie gewohnt weiter gefüttert. Die zweite
Gruppe erhielt „säurebindende“ Futtermittel, um den pH-Wert des Magensaftes
anzuheben. Durch die „säurebindende“ Diät verbesserte sich der Zustand der
Mägen deutlich. Über den Versuchszeitraum nahm die Häufigkeit und die
Intensität des „Aufsetz-Koppens“ bei allen Tieren deutlich ab. Bei den
Tieren, denen die „säurebindende“ Diät gefüttert wurden, war dieser Effekt
deutlich ausgeprägter.
Verschiedene Untersuchungen belegen die weite Verbreitung von Magenschwüren
bei Pferden. Lesen Sie auch die AHO-Meldungen:
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