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AHO Aktuell - 14.01.2003

Baden-Württemberg: Weitere Bekämpfung des Kleinen Fuchsbandwurms


Stuttgart (aho) - Die Bekämpfung des sogenannten kleinen Fuchsbandwurms wird
auch im Jahr 2003 in den seit Herbst 2001 ausgewiesenen Behandlungsgebieten
fortgesetzt. In Abhängigkeit von der Wetterlage wird derzeit mit dem
weiteren Abwurf von Fressködern für Füchse in den nördlichen Landkreisen
Main-Tauber, Neckar-Odenwald und den angrenzenden Teilen des
Rhein-Neckar-Kreises begonnen. Dies teilte das baden-württembergische
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am Dienstag (14. Januar) in
Stuttgart mit.

Für das Jahr 2003 sind 5 weitere Auslagen im Abstand von 12 Wochen in beiden
bestehenden Beköderungsgebieten vorgesehen. Insbesondere die Jägerschaft
wird erneut um Unterstützung des Bekämpfungsprojektes durch die Einsendung
von Kontrollfüchsen, vor allem in den Köderauslagegebieten gebeten. Mit der
Beköderung wurde im September 2001 im nördlichen Gebiet (Main-Tauber- Kreis
u. Neckar-Odenwald-Kreis) begonnen, der südliche Bereich (Teile der
Landkreise Reutlingen, Esslingen, Göppingen, Alb-Donau und Heidenheim)
folgte zeitlich versetzt im November 2001. Eine Wiederholung der
Beköderungsmaßnahmen ist in Abständen von sechs Wochen bis drei Monaten über
einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren notwendig, um die Erregerausscheidung
der Füchse und den damit verbundenen Infektionsdruck auf die Zwischenwirten
wirksam abzusenken.

Die Bevölkerung in den Behandlungsgebieten wird gebeten, die Köder nicht zu
berühren (quadratisch, ca. 10 x 10 x 1 cm, braun-grün) um den Erfolg der
Behandlungsaktion nicht zu beeinträchtigen. Insbesondere sollten
Spaziergänger ihre Hunde im Abwurfgebiet so beaufsichtigen, dass sie den
Füchsen keine Köder wegfressen. Ein Berühren der Köder bzw. ein Fressen der
Köder durch Hunde birgt keine Gesundheitsgefahr. Die Echinokokkose (Kleiner
Fuchsbandwurm) ist eine Zoonose, die vom Fuchs auf den Menschen übertragen
werden kann und bei diesem ohne Behandlung lebensbedrohliche Erkrankungen,
insbesondere durch Leberschädigungen, hervorrufen kann. Die
baden-württembergische Landesregierung startete deshalb im Jahr 2001 eine
über drei Jahre angelegte Behandlung (Entwurmung) der Füchse, um das
Infektionsrisiko für den Menschen zu verringern. Eine vollständige Tilgung
dieses Parasiten ist nicht möglich.

Bis zum Jahresende 2002 erfolgten im nördlichen Auslagegebiet insgesamt 8 im
südlichen Auslagegebiet 7 Köderauslagen. Seit Beginn der Abwurfaktionen im
Herbst 2001 wurden bislang in den beiden Beköderungsgebieten mit einer
Gesamtfläche von 5.400 km2 im nördlichen Gebiet insgesamt 384.000 und im
größeren südlichen Bereich insgesamt 378.000 Köder ausgebracht. Die
Köderkosten betrugen dafür bis zum Jahresende 2002 rd. 548.000 EURO (inkl.
Nebenkosten).

Von den insgesamt landesweit zur Untersuchung eingesandten Füchsen (1.892
Tiere) waren durchschnittlich 34 % infiziert. Tendenziell lagen die
Befallsraten in den Behandlungsgebieten (ehemalige Hochendemiegebiete mit
einer Befallsrate von bis zu über 70 %) dabei zwischenzeitlich deutlich
niedriger. Auf Grund der noch zu geringen Probenzahlen ist eine
wissenschaftlich fundierte Aussage derzeit noch nicht möglich. Nach dem
Vorliegen ausreichender Daten über die landesweiten Befallsraten der Füchse
wird über eine Ausdehnung der Beköderungsgebiete entschieden. Das
landesweite Untersuchungsprogramm zur Ermittlung der Befallsrate der Füchse
sowie die bestehenden Beköderungsgebiete bleiben im Jahr 2003 vorerst
unverändert. Bei Rückfragen erteilen die zuständigen Veterinärämter weitere
Auskünfte.

 



 

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