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AHO Aktuell - 25.03.2003

Flöhe in Berlin


(idw) - Flöhe gehören zu den bekanntesten Parasiten des Menschen und
treten immer noch in relativ großer Zahl auf. Die Abteilung für
Schädlingskunde des Berliner Betriebs für zentrale gesundheitliche
Aufgaben stellte jetzt den Befund der letzten 14 Jahre für den Bereich
Berlin vor. Insgesamt wurden acht Floharten gefunden, wobei der
Katzenfloh am häufigsten auftrat. In Mitteleuropa sind etwa 70 Floharten
bekannt, weltweit gibt es 1.500 Arten.

Katzenfloh oder Hundefloh. Die Namensbezeichnung der Flöhe ist auf
jeden Fall irreführend. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) kann ohne
weiteres Hunde und auch den Menschen befallen, ebenso wie der
Menschenfloh (Pulex irritans) nicht nur den Menschen befällt. So sind
beim Menschen bisher 40 verschiedene Floharten nachgewiesen worden.

Flohstiche sind unter anderem daran zu erkennen, dass immer mehrere
Einstiche erfolgen. Der Floh untersucht eine größere Hautoberfläche und
sticht dabei mehrfach in die Haut ein, bevor er endlich anfängt, richtig
zu saugen. Probestiche bewirken die gleiche Reaktion in der Haut wie
Saugstiche, so dass also mehrere gerötete Stellen nebeneinander zu sehen
sind. In einer Familie hat häufig nur eine Person Flohstiche, obwohl
alle anderen Familienmitglieder einen ebenso intensiven Kontakt mit dem
Hauptwirt, in der Regel Hund oder Katze, haben. Die Volksweisheit, dass
Menschen mit süßem Blut von Flöhen bevorzugt werden, hat einen wahren
Kern. Die Ursache ist allerdings in den Hormonen des betreffenden
Menschen zu suchen.

Der Katzenfloh trat mit 64 % aller 414 Flohproben am häufigsten auf.
Beim Katzenfloh lag die Ursache des Befalls vor allen Dingen in der
Haltung von Hunden und Katzen in der Wohnung, in vielen Fällen auch in
der Nachbarwohnung. Wenn streunende Katzen im Haus oder im Keller
gefüttert werden, so können sich von dort die Flöhe in die Wohnung
verbreiten. Nach Spaziergängen oder Gartenbesuchen, selbst im Zentrum
von Berlin, kann es zu Belästigungen mit dem Katzenfloh kommen, was auf
ein breites Vorkommen in Gesamtberlin hindeutet.

Der zweithäufigste Floh ist der Vogelfloh (Ceratophyllus gallinae) mit
22 %. Die Flöhe springen von den Vogelnestern auf die Gärtner oder die
Besucher eines Gartens. Auch durch Nester auf dem Balkon oder durch
unter dem Dach nistende Vögel können diese Flöhe in die Wohnungen
gelangen.

Flöhe sind als Überträger der Pest gut bekannt. Sie sind aber noch für
andere Krankheiten verantwortlich, deren Gefährlichkeit nicht
unterschätzt werden sollte, zum Beispiel Gehirnhautentzündung oder
Flecktyphus. Dr. Karolin Bauer-Dubau vom Berliner Betrieb für zentrale
gesundheitliche Aufgaben warnte daher auf der Tagung deutscher
Insektenkundler in Halle vor einer Vernachlässigung dieses
Hygieneaspektes. (BBA)

Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, 25.03.2003



 



 

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