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AHO Aktuell - 08.04.2003

Varroamilben: Hohe Verluste bei den Bienenvölkern befürchtet


Schwerin (aho) - Die Imker in Mecklenburg- Vorpommern erwarten in diesem Jahr
Verluste von etwa einem Viertel ihrer Bienenvölker. Der Grund ist die Varroamilbe,
ein bereits Ende der 70er-Jahre aus Asien eingeschleppter Parasit, der in diesem
Jahr deutschlandweit zu überdurchschnittlichen Einbußen bei den Bienenvölkern
führen wird. Normalerweise rechnen die Imker mit Einbußen von zehn Prozent durch
die Bienenkrankheit. In Mecklenburg-Vorpommern unterhalten rund 1600 im
Landesimkerverband organisierte Imker 18.000 Bienenvölker, insgesamt gibt es
21.000 im Land.
"Das Ausmaß der Verbreitung wird auch zu einem spürbar geringerem Ertrag beim
Honig führen", sagt Landwirtschaftsminister von Mecklenburg- Vorpommern Dr. Till
Backhaus (SPD). Die Einbußen bei den Bienen haben außerdem für die Landwirtschaft
Auswirkungen, da dadurch weniger Bienen für die Bestäubung in der Natur und in der
Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Hinzu kommt, dass mehr Völker benötigt
werden, um durch Ablegerbildung neue Bienenvölker aufzubauen. Dadurch fallen sie
für die Honiggewinnung weitensgehend aus. Einige Imker haben deshalb vor,
Bienenvölker aus Drittländern einzuführen. "Das könnte jedoch fatale Auswirkungen
haben, da auf diese Weise neue Krankheiten eingeschleppt werden könnten", warnt
Landwirtschaftsminister Backhaus. Vielmehr sollte jeder Imker, sowohl bei der
Völkerführung als auch bei den regelmäßigen Behandlungen gegen Varroatose
besondere Sorgfalt walten lassen, so die Bitte des Ministers.
Das Landwirtschaftsministerium unterstützt auch in diesem Jahr die Imker bei der
Bekämpfung der Bienenkrankheit Varroatose. Im vergangenen Jahr erhielten die Imker
40.800 Euro für die Behandlung der Bienenvölker mit Medikamenten. Damit konnten
20.000 Völker, das entspricht fast dem kompletten Völkerbestand, behandelt werden.
Für Schulungen und Fortbildungen wurden weitere 4.600 Euro bereitgestellt. Ein
Forschungsprojekt im Bienenzuchtzentrum in Bantin (Landkreis Ludwigslust) zur
Varroatose wurde mit 21.000 Euro unterstützt.

 



 

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