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AHO Aktuell - 22.05.2003

Achtung Tierkinder!


Bern (STS) - Der Nachwuchs unserer Wildtiere wird in den Monaten April bis Juli
geboren und aufgezogen. In dieser Zeit ist besondere Rücksicht gefordert.
Richtiges Verhalten der Hundehalter in Feld und Wald verhindert unnötiges
Tierleid.

Die meisten Jungtiere werden im Frühsommer geboren und aufgezogen. Alle Störungen
der Wildtiere in dieser Zeit können fatale Folgen haben. Der Verlust der
Jungtiere, Verletzungen oder Tod sind mögliche Auswirkungen. Die Elterntiere sind
geschwächt, denn Trächtigkeit, Brut- oder Setzzeit zehren an den Kräften. Danach
müssen die Jungtiere gefüttert oder gesäugt, gepflegt und geschützt werden. Auch
dies bedeutet harte Arbeit für die Elterntiere.

Rehe setzen im Mai und Juni ihre Kitze ins hohe Gras und bewachen sie aus naher
Distanz. Die Aufzuchtplätze befinden sich meist in der Nähe des Waldrandes, bei
nassem Wetter auch mal im Wald selbst. Alle paar Stunden werden die Jungtiere
gesäugt und gepflegt, an-sonsten liegen sie regungslos im Gras und werden deshalb
von Feinden kaum aufgespürt. Sie fliehen in den ersten Wochen nicht, denn sie
verlassen sich auf ihre perfekte Tarnung. Werden sie von einem frei laufenden Hund
aufgescheucht, kann dies für das kleine Kitz tödlich enden. Werden Kitz und Mutter
zu oft gestört, besteht Gefahr, dass das Jungtier zu wenig Milch erhält. Das laute
Fiepen der hungrigen Kitze nach dem Muttertier kann Feinde anlocken.

Auch Hasen setzen ihre Jungen ins Gras, manchmal aber auch in Mais- oder
Kartoffel-äcker. Die Häschen werden vermutlich nur einmal pro Tag gesäugt, in der
übrigen Zeit liegen sie einzeln verstreut in ihren Verstecken. Diese Jungtiere
sind ebenfalls schutzlos allfälligen Feinden ausgeliefert, wenn sie von ihnen
aufgestöbert werden. Obwohl dies wegen der guten Tarnung nicht allzu leicht ist,
kann sie ein Hund mit guter Nase aufspüren.

Rehe und Hasen in guter Deckung ducken sich, wenn Menschen auftauchen und warten
bis die Gefahr vorbei ist. Die meisten Wildtiere reagieren auf einen sich
nähernden Menschen mit rasendem Puls und meist mit Flucht. Die Auswirkungen sind
umso grösser, wenn Menschen mit Hunden unterwegs sind. Vor allem ein frei
herumlaufender oder gar streunender Hund wird von den Wildtieren als Feind
eingestuft. Er bleibt nicht auf dem Weg wie der Mensch, sondern stöbert die Tiere
in ihrer Deckung auf. Vor einem Spaziergänger flüchtet das Reh ins nächste
Dickicht. Vor einem Hund flieht ein Reh über lange Distanz in grossen, mühelos
anmutenden Sprüngen. Rehe sind im Gegensatz zu Hunden aber keine
Langstreckenläufer, sie haben ein sehr kleines Herz. Weder ihr Körper noch ihr
angeborenes Verhalten sind für eine lange Flucht geschaffen.


 



 

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