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AHO Aktuell - 22.05.2003
Rücksicht auf sensible Nachbarn Rotmilan und Wiesenweihe
Kreis Soest (kso) - Sommerzeit - Flugsaison. Die Fans selbst gebauter
"Himmelskörper" vom Anröchter Modell-Flug-Club (MFC) Effeln brennen darauf, ihre
Segel- und Motorenflieger ausschwärmen zu lassen. Der Haken an den Luftträumen:
Den Modellbauern fehlt ein Startplatz auf heimischem Grund. Die Errichtung eines
Flugplatzes hatte der MFC bei der Unteren Landschaftsbehörde beantragt - auf einem
Terrain nordwestlich von Anröchte-Effeln. Der Anlage des Flieger-Standorts
stimmten die Mitglieder des Landschaftsbeirat in ihrer jüngsten Sitzung zu,
knüpften aber Auflagen an diese Freigabe. Denn: Das anvisierte Grundstück befindet
sich in einem Landschaftsschutzgebiet.
"Mit großen Bauchschmerzen", so Birgit Beckers von der Arbeitsgemeinschaft
Biologischer Umweltschutz (ABU), sage sie Ja zur Platzerrichtung: Wenige hundert
Meter neben der geplanten Start- und Landebahn lebten Wiesenweihen - möwengroße
und vom Aussterben bedrohte Greifvögel. Auch die größte Rotmilan-Kolonie in ganz
Nordrhein-Westfalen übernachtet dort; die bussardgroße Spezies mit rostrotem
Schwanz ist ebenso gefährdet und war "Vogel des Jahres 2000".
Vor allem die Lärmbelastung durch die Flugmotoren störte Becker. Unter 80
Dezibel - etwa ein Rasenmäher erreicht diese Lautstärke - soll der Geräuschpegel
am Fliegerplatz bleiben. MFC-Vorsitzender Hans-Werner Deppe, der dem Beiratsplenum
die Notwendigkeit des Platzes erläutert hatte, versicherte, diese Auflage
einhalten zu wollen. In die Flieger-Hochsaison fallen auch Brutzeiten
verschiedener Vogelarten. Tabu sein, ergänzte Birgit Beckers unter Zustimmung der
anderen Beiratsmitglieder, müsse der Flugbetrieb somit zwischen 1. März und 15.
Juli sowie 15. September und Ende Oktober, zumindest für Motormodelle.
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