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AHO Aktuell - 18.06.2003

Amtstierärztin und Polizei befreien 93 verwahrloste Tiere


Kiel (aho) – Eine Amtstierärztin hat zusammen mit Einsatzkräften der Polizei Kiel
am Dienstagmorgen 93 verwahrloste Kleintiere aus einem Reihenhaus geholt und für
deren Transport ins Tierheim gesorgt. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich
Anwohner über Gestank und Fliegenbefall, ausgehend von einem Reihenhaus im
Stadtteil Elmschenhagen Nord beschwert. Ein Gesprächsversuchen mit der 41-jährigen
Bewohnerin war gescheitert. Als die Tierhalterin die Tür öffnete, "schlug den
Einsatzkräften ein kaum zu ertragender penetranter Gestank entgegen", heißt es in
der Pressemitteilung der Polizei. Bei der Besichtigung der Räume stellte sich
heraus, dass dort Kleintiere in großer Zahl gehalten wurden. Darunter 36 Katzen,
16 Meerschweinchen, 21 Kaninchen, Ratten und Mäuse. Die Tiere liefen frei herum
oder befanden sich in Transportbehältern. Katzen fristen ihr Dasein in dunklen
Kellerräumen, die über einen längeren Zeitraum nicht gereinigt wurden. Kot lag
teilweise zentimeterhoch auf dem Boden.

Insgesamt 93 teilweise stark vernachlässigte Tiere holten die Einsatzkräfte aus
dem Haus. Zwischenzeitlich trafen Mitarbeiter des Tierheims Uhlenkroog ein und
übernahmen die Fracht. Bis gegen 15 Uhr hatten die Pfleger zu tun, um die Tiere zu
katalogisieren, auf ihren Gesundheitszustand zu überprüfen, sie von Flöhen zu
befreien und unterzubringen. Derzeit platzt das Tierheim aus allen Nähten. Einen
derart zahlenmäßig umfangreichen Fall aus einem Haushalt gab es bisher in Kiel
noch nicht, erklärte die Leiterin. Doch damit ist es noch nicht getan, erst einmal
geht es darum, die Tiere wieder gesund zu kriegen. Darüber hinaus dürfte noch jede
Menge Nachwuchs zu erwarten sein, da bislang für keine geschlechtsspezifische
Trennung gesorgt war.

Wie oft in solchen Fällen zeigte die Tierhalterin keinerlei Einsicht,
möglicherweise war sie dazu auch nicht in der Lage, beklagte die Polizei gegenüber
der Presse. Nach Polizeiangaben lebt die Frau allein mit ihrer Mutter, die derzeit
im Krankenhaus ist, in dem Reihenhaus. Das Gesundheitsamt habe gestern keine
Handhabe gesehen, um die 41-Jährige amtsärztlich zu untersuchen.

 



 

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