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AHO Aktuell - 11.07.2003
Vorsorgliche Tollwutimpfaktion in Teilen Baden-Württembergs
Stuttgart (aho) - Wie das baden-württembergische Ministerium für Ernährung und
Ländlichen Raum am Freitag (11. Juli) mitteilt, wird derzeit eine zusätzliche
Tollwutimpfung von Füchsen in Teilen des Rhein-Neckar-Kreises sowie der
Stadtkreise Mannheim und Heidelberg durchgeführt. Diese vorsorgliche Impfaktion
hat das Ministerium veranlasst, da im Mai in Südhessen bei einem tot aufgefundenen
Fuchs die Tollwut festgestellt wurde.
In Baden-Württemberg gab es seit über sechs Jahren keinen neuen Tollwutfall mehr.
Dies sei insbesondere auf die jährlichen Tollwutbekämpfungsmaßnahmen
zurückzuführen. In den Landkreisen Main-Tauber, Neckar-Odenwald und einem kleinen
Teil des Rhein-Neckar-Kreises wurden bereits im April Füchse gegen die Tollwut
geimpft. Dazu wurden runde braune Fressköder vom Flugzeug aus abgeworfen.
Der Tollwutfall ist zirka 15 Kilometer von der Landesgrenze entfernt in der
hessischen Gemeinde Seeheim-Jugenheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg) aufgetreten.
Durch die Nähe zur Landesgrenze bestehe die Gefahr, dass umherziehende Jungfüchse
die Tollwut wieder nach Baden-Württemberg einschleppten. Der in Hessen bestehende
tollwutgefährdete Bezirk wurde daher in Baden-Württemberg auf den Stadtkreis
Mannheim, Teile des Stadtkreises Heidelberg sowie den daran anschließenden
nördlichen Teil des Rhein-Neckar-Kreises ausgedehnt.
Die Jäger im Land und besonders in den gefährdeten Stadt- und Landkreisen werden
dringend gebeten, verstärkt Füchse zu bejagen und Auffälligkeiten unverzüglich den
zuständigen Veterinärbehörden zu melden. Besonders wichtig ist, dass verendete und
durch einen Unfall getötete Füchse sowie andere verhaltensauffällige Tiere
untersucht werden.
Hinweis:
Die Tollwut ist eine tödlich verlaufende, unheilbare, virusbedingte
Infektionskrankheit, die vorwiegend Säugetiere und auch den Menschen befallen
kann. Der Erreger wird mit dem Speichel infizierter Tiere ausgeschieden. Anstecken
kann man sich in der Regel durch den Biss erkrankter Tiere aber auch durch
Belecken oder Kratzen. Die auffälligsten Krankheitserscheinungen sind
Verhaltensänderungen, insbesondere Unruhe und Aggressivität. Füchse verlieren die
natürliche Scheu und Bissigkeit und zeigen gegebenenfalls Abmagerungen und
Lähmungserscheinungen. Die Schutzimpfung für Hunde und Katzen mit Freilauf ist am
wirkungsvollsten gegen Tollwut. Diese Impfung wird dringend empfohlen, muss jedoch
rechtzeitig erfolgen und jährlich aufgefrischt werden.
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