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AHO Aktuell - 18.07.2003

Nicht unüberlegt Tiere aus Urlaubsländern mitnehmen!


München (aho) - Gesundheitsminister Eberhard Sinner und der Vorsitzende des
Tierschutzvereins München, Berthold Merkel, haben heute in München an Urlauber
appelliert, nicht unüberlegt Tiere aus Urlaubsländern mitzubringen. Sinner: "Es
ist verständlich, dass man einem herrenlosen Tier, das vielleicht auch noch
abgemagert ist, spontan helfen will. Dieses Tier aber einfach bei der Rückreise
mit nach Hause zu nehmen, kann gravierende Folgen für Gesundheit und Geldbeutel
haben. Der Tierfreund riskiert damit eine Einschleppung von Krankheiten und hohe
Kosten für Unterbringung und medizinische Behandlung des Tieres. Man sollte sich
auch im Klaren sein, dass man auf Dauer Verantwortung für ein Mitgeschöpf
übernimmt."

Außerdem droht den Tieren, wenn eine gültige Tollwutimpfung nicht festgestellt
werden kann, in jedem Fall die Quarantäne. "Das bedeutet große Belastungen,
wochenlange Einzelhaft ohne Gassigehen, ohne Begegnung mit anderen Artgenossen",
erläuterte Sinner. Das Tierheim München, das in seiner Quarantänestation vor allem
auch die Tiere vom Flughafen München aufnimmt, hat dieses Jahr dort schon 91 Hunde
und zwei Katzen untergebracht. "Jedes Jahr bekommen wir deshalb größere
Platzprobleme für Fund- und Verwahrtiere. Intensive Aufklärung der Urlauber ist
daher unverzichtbar", betonte Berthold Merkel.

Nach Informationen des Tierschutzvereins München gibt es auch Organisationen, die
in Massen Tiere einführen, ohne sie dann aber in Deutschland versorgen zu können.
Die Tiere landen dann in Deutschland in den Tierheimen – mit allen bekannten
Schwierigkeiten. Diese Leute arbeiten laut Merkel sogar mit gefälschten Impfpässen
und bringen unbedarfte Reisende in Schwierigkeiten, die sie als „Flugpaten"
anwerben und denen bei der Einreise erhebliche Probleme entstehen können. Diese
Leute lassen sich dann noch als große Tierretter feiern und kassieren Spenden. Die
Verantwortung und die Kosten überlassen sie den Tierschutzvereinen und ihren
Tierheimen, kritisiert der Vereinvorsitzende.


 



 

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