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AHO Aktuell - 06.08.2003

Gefundenes Fressen für Ratten - Enten füttern verboten!


Jülich (aho) - Noch kann in Jülich von einer Rattenplage keine Rede sein. Aber
wie in allen Städten gibt es "Untermieter" in der Kanalisation und auch an
Gewässern. Auch in Grünanlagen und Gärten werden Ratten häufiger gesichtet.
Aber woher kommt ein vermehrtes Auftreten dieser Nagetiere? Eins ist klar - um
eine zu starke Vermehrung zu verhindern, ist es nötig, das Nahrungsangebot
dauerhaft gering zu halten. Aber wer füttert denn Ratten? Allerorts werden
niedliche Enten gefüttert. Da fällt auch für die Bisamratten (Nutria) genügend ab.
Die sind nicht schlimm, sind es doch eigentlich Pflanzenfresser, aber mit den
Resten der tonnenweise verfütterten Brote ernähren sich natürlich auch Ratten und
Mäuse. Aber auch überall da, wo achtlos Fritten und ähnlich Essbares in der Natur
entsorgt werden, freuen sich die Nager. Ratten führen in Jülich praktisch ein
Leben wie Gott in Frankreich.
Eins ist klar - je mehr Futter zur Verfügung steht, desto mehr Ratten wird es
geben. So ist das in der Natur nun mal. Auch in der Kanalisation ist seit etwa 5
Jahren ein vermehrtes Aufkommen dieser Nagetiere ein Problem. Das Ordnungsamt muss
dann schon mal der Plage zu Leibe rücken.
Weil Ratten Krankheitsüberträger sind, gelten sie als gefährlich. Bei einem
vermehrten Aufkommen muss das Ordnungsamt einschreiten. Dazu gibt es eine
gesetzliche Grundlage, die im Infektionsschutzgesetz, das im Januar 2001 das
Bundesseuchengesetz abgelöst hat, verankert ist. Laut Gesetz sind beim Auftreten
von tierischen Schädlingen die Ordnungsbehörden dazu angehalten, entsprechende
Maßnahmen zu treffen. U.a. können Ratten schwere Fieberinfektionen übertragen.
Besonders betroffen sind hier die Kinder, spielen sie doch gerne am Wasser. Genau
dort leben Ratten gern.
Aber muss das sein? Müssen wir denn dazu beitragen, dass Ratten zu guter letzt
vergiftet werden müssen?
In Jülich leben mehr Ratten als früher. Zurückzuführen ist das unter anderem auf
die milden Winter, die die natürliche Auslese verhindert haben. Ein weiterer,
wichtiger Grund, warum Ratten sich neuerdings immer öfter am hellichten Tag in der
Nähe von öffentlichen Plätzen herumtreiben, ist das Hygieneproblem: Mal schnell
die letzte Fritte in der Natur entsorgen ist doch kein Problem - oder?
Offensichtlich Biomüll in den nächsten Graben kippen auch nicht.
Nach der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung ist nach § 4 jede Verunreinigung der Verkehrsflächen und
der Anlagen untersagt.
Auch nach der Abfallsatzung der Stadt Jülich handelt ordnungswidrig, wer Abfall
nicht im Sinne der Satzung entsorgt.
Brotreste u.ä. gehören in die Biotonne und nicht in den Teich! Enten sollen sich
auf natürliche Weise ernähren, dann bleibt auch diese Population und die der
Ratten auf natürliche Weise in der Waage.
Aber auch Essensreste über die Kanalisation zu entsorgen lässt manche Ratte
denken, dass es weiter oben mehr davon gibt. Wer möchte denn schon eine Ratte in
der Toilette sitzen haben?

Vorbeugen hilft - deshalb Nulldiät für Ratten!

Vorbeugen ist besser als Ratten melden. Grundsätzlich sollte man keine
Lebensmittel offen herumstehen lassen oder in der Öffentlichkeit entsorgen. Wer in
den Grünanlagen Essensreste in den Mülleimer oder gar ins Gebüsch wirft und wer
den Enten so viel Brot zur Fütterung mitbringt, lockt Ratten mit diesem Verhalten
an. Wer seine Mülltüte neben die volle Restmülltonne stellt oder wer die
Essensreste über die Toilette entsorgt, muss sich ebenfalls nicht wundern, wenn
irgendwann Ratten auftauchen.
Prinzipiell sollten alle Essensabfälle in der Kompost- oder Restmülltonne landen.
Wer einen Kompostbehälter besitzt, kann ihn durch starken Draht von unten vor
Rattenbefall schützen. Wenn frische Küchenabfälle in den Komposter geworfen
werden, sollte man sie mit einer Lage Gras bedecken. Das verringert den Geruch,
der Ratten anlocken kann.

 



 

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