Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 14.08.2003

Alljährlich erkranken 10.000 Deutsche an Katzen-Pilz


München (aho) – Hautpilze von Katzen können für Menschen eine echte Bedrohung
darstellen, berichtete der Dermatologe Prof. Hans-Jürgen Tietz von der Berliner
Charité auf der 41. Internationalen Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer
laut einem Bericht der in München erscheinenden Zeitschrift „Ärztliche Praxis“.
Musterbeispiel sei die Renaissance von Microsporum canis, eines obligat
pathogenen, schnell wachsenden Dermatophyten (Hautpilz), der von Katzen meist auf
Kinder übergeht. Er verursache hochrote, extrem entzündete, infektiöse,
gelegentlich sogar eitrige Herde.

Vor einem Jahrzehnt noch eine Rarität, würden heutzutage mindestens 10.000
Neuerkrankungen pro Jahr gezählt, berichtet die Fachzeitschrift. Ob Katzen eine
Microsporum-Infektion mit sich herumtragen, sei ihnen nicht unbedingt anzusehen.
Auch teuer erstandene Rassekatzen seien oft befallen – zu 30 bis 40 Prozent, wird
Professor Tietz zitiert.

Der andere Grund, weshalb die zoophilen Hautpilze wieder erstarken, ist die
ungebrochene Reiselust nach Süden. „Machen Sie – und Ihre Kinder! – einen großen
Bogen um streunende Katzen!“, appellierte der Dermatologe laut „Ärztliche Praxis“.
Meerschweinchen fungieren oft als Wirte für den Pilz Trichophyton mentagrophytes.
Diese und andere hoch virulente und kontagiöse (ansteckende) Zooanthroponosen
waren früher zum Teil meldepflichtig.

Die Kuscheltier-Dermatomykosen bekommt man meist in den Griff, wenn man Infizierte
frühestmöglich mit hochpotenten, antientzündlichen Antimykotika wie
Ciclopiroxolamin oder Bifonazol behandelt. Um Rezidive zu vermeiden, müssen
infizierte Haustiere ebenfalls behandelt werden. Dies ist aber laut Professor
Tietz Sache der veterinärmedizinische Kollegen.



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de