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AHO Aktuell - 26.08.2003

Tierquälerei: Indentifizierungs-Chips herausgeschnitten


Darmstadt (aho) - Polizei ermittelt seit Mai diesen Jahres gegen eine
64-jährige Tierhalterin aus Münster (Landkreis Darmstadt-Dieburg)
und deren 24-jährige Tochter wegen Verdachts der Tierquälerei in
mehreren Fällen, Einbruchsdiebstahls und Verwahrungsbruch.
Wie mehrfach berichtet, hatten Beamte des Polizeipräsidiums
Südhessen und des Veterinäramtes des Landkreises
Darmstadt-Dieburg am 28. Mai 2003, in Münster bei Dieburg, in einem
Einfamilienhaus (Wohnfläche ca. 50 qm) 31 Hunde und 11 Katzen
beschlagnahmt.
Den beiden Frauen werden Verstöße gegen das
Tierschutzgesetz in Verbindung mit Betrügereien, Urkundenfälschung
und Zollvergehen vorgeworfen. Sie werden beschuldigt, Hunde aus dem
Ausland, insbesondere aus Polen, illegal eingeführt zu haben und in
Deutschland gewerbsmäßigen Tierhandel zu betreiben. Die Tiere waren
fast alle in einem äußerst schlechten Zustand. Einige Katzen hatten
den Unterkiefer gebrochen. Zahlreiche Hunde hatten auffällige
Hautverfärbungen und litten an Durchfall. Alle kranken Tiere wurden
tierärztlich behandelt und wurden in Tierheimen untergebracht. Die
beiden beschuldigten Frauen waren bei der Polizei keine Unbekannten.
Die Mutter war bislang in 30 Fällen wegen Eigentums-, Betrugs- und
Körperverletzungsdelikten, ihre Tochter in 23 Fällen, hauptsächlich
wegen Leistungserschleichung aber auch wegen Eigentumsdelikten,
auffällig.

Am 27. Juni 2003 wurde in das Tierheim in Münster eingebrochen,
wir haben am 31. 06. 2003 darüber berichte. Es wurden vier
Mischlingshunde aus dem ehemaligen Besitz der 64-jährigen
Tierhalterin gestohlen (strafrechtlich ein Verwahrungsbruch). Drei
dieser in Münster gestohlenen Hunde wurden von Beamten des
Ordnungsamtes Heidelberg in sehr schlechtem Zustand am 16. Juli 2003
in der Nähe des dortigen Klinikums sichergestellt, weil sie bei über
+35 Grad Außentemperatur im völlig überhitzten Fahrzeug der
beschuldigten Frau aus Münster angetroffen wurden. Es wurde erneut
Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Einen Hund aus dem Diebstahl
hatte die Frau offensichtlich zwischenzeitlich verkauft. Nach dieser
Sicherstellung fand ein Einbruchsversuch in das Tierheim in
Heidelberg statt, der ebenfalls der Frau aus Münster angelastet wird.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Tiere bereits wieder im Tierheim
Münster und wurden dann erneut, zusammen mit drei weiteren Hunden,
bei einem Einbruch in der Nacht zum 26. Juli 2003 entwendet. Auch
hier liegt der Verdacht nahe, dass die Frauen diese Tat begangen
haben. Bei dieser Tat wurden sechs Hunde - ebenfalls aus dem
ehemaligen Besitz der beiden Frauen - entwendet.

Am Samstag, 23. August 2003, beschäftigten die beiden Frauen
erneut die Polizei. Sie gingen, gegen 20.00 Uhr, in Münster in der
Feldgemarkung, mit drei Hunden spazieren, die offensichtlich aus dem
Einbruch ins Kreistierheim stammten. Mitarbeiter des Tierheimes
erkannten die Tiere einwandfrei wieder. Damit dürfte den Frauen
nunmehr auch der Einbruch ins Kreistierheim nachzuweisen sein. Den
erneut sichergestellten Tieren waren mittlerweile die
Indentifizierungs-Chips unfachmännisch herausgeschnitten worden. Der
Verdacht der Tierquälerei liegt nahe. Die Polizei wollte die Hunde
nun erneut sicherstellen. Das gelang jedoch nur unter erheblichen
Widerstand der beiden Frauen. Dabei traten sie mit den Füßen nach
einer Mitarbeiterin aus dem Kreistierheim. Ihnen mussten
vorübergehend Handschellen angelegt werden. Es wurden Anzeigen
wegen Körperverletzung und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz
erstattet.

 



 

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