Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 15.09.2003

Tollwutimpfung wird in Baden-Württemberg ausgedehnt


Stuttgart (aho) - "Wir werden in Baden-Württemberg die Maßnahmen gegen die Tollwut
weiterhin konsequent fortführen und die routinemäßige Tollwutimpfung auf den
tollwutgefährdeten Bezirk im Rhein-Neckar-Kreis sowie in den Stadtkreisen Mannheim
und Heidelberg ausdehnen", teilte der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Willi Stächele MdL, am Montag (15. September) in Stuttgart mit. Die routinemäßige
Tollwutimpfung wird in den nächsten Tagen in Baden-Württemberg als wirksamste
Prophylaxe fortgesetzt.

Ende August wurde in der südhessischen Gemeinde Seeheim-Jugenheim (Landkreis
Darmstadt-Dieburg), zirka 16 Kilometer von der Landesgrenze entfernt, bei einem
Dachs Tollwut festgestellt. Dies ist der zweite Tollwutfall in diesem Jahr in
dieser Gegend. Bereits im Mai wurde dort bei einem Fuchs die Tollwut festgestellt.
"Die daraufhin vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum veranlasste
Sonderimpfaktion in Teilen des Rhein-Neckar-Kreises sowie der Stadtkreise Mannheim
und Heidelberg war die richtige Reaktion", stellte Stächele fest. Diese wird jetzt
im Rahmen der routinemäßigen Tollwutimpfung wiederholt. Durch die Nähe zur
Landesgrenze könnten, so der Minister, vor allem umherziehende Jungfüchse die
Tollwut nach Baden-Württemberg einschleppen.

Routinemäßig wird die Tollwutimpfung seit mehreren Jahren in den Landkreisen
Main-Tauber und Neckar-Odenwald jeweils im Herbst und im Frühjahr durchgeführt. Ab
sofort wird auf Grund der beiden Tollwutfälle in diesem Jahr die routinemäßige
Tollwutimpfung auf Teile des Rhein-Neckar-Kreises sowie der Stadtkreise Mannheim
und Heidelberg ausgedehnt. Dazu werden in der Regel Fressköder vom Flugzeug aus
abgeworfen. Die Köder sind rund, braun-grau und haben einen Durchmesser von zirka
zehn Zentimeter. Das betroffene Gebiet umfasst zirka 2.300 Quadratkilometer. "Mit
den im Herbst und Frühjahr seit 1990 durchgeführten Impfungen, sind wir bei der
Tollwutbekämpfung in Baden-Württemberg auf dem richtigen Weg. Seit rund sieben
Jahren gab es keinen Tollwutfall mehr im Land," erklärte der Minister.

Die Bevölkerung in den Impfgebieten wird gebeten, die Köder nicht zu berühren.
Werde versehentlich ein Köder berührt, sollte das zuständige Gesundheitsamt
informiert werden. Hunde sollte man im Impfgebiet nicht frei laufen lassen, damit
sie keine Köder fressen.

Der Minister forderte zusätzlich die Jäger im Land und vor allem in den
gefährdeten Stadt- und Landkreisen auf, verstärkt Füchse, insbesondere Jungfüchse
zu bejagen und Auffälligkeiten unverzüglich den zuständigen Veterinärbehörden zu
melden. Wichtig ist auch, dass verendete und durch einen Unfall getötete Füchse
sowie andere verhaltensauffällige Tiere untersucht werden.

Hinweis:

Die Tollwut ist eine tödlich verlaufende, unheilbare, virusbedingte
Infektionskrankheit, die vorwiegend Säugetiere und auch den Menschen befallen
kann. Der Erreger wird mit dem Speichel infizierter Tiere ausgeschieden.
Ansteckungsgefahr besteht in der Regel dann, wenn man von einem erkrankten Tiere
gebissen, beleckt oder gekratzt wird. Die auffälligsten Krankheitserscheinungen
bei Tieren sind Verhaltensänderungen, insbesondere Unruhe und Aggressivität.
Füchse verlieren die natürliche Scheu, werden bissig und zeigen gegebenenfalls
Abmagerungen und Lähmungserscheinungen. Die Schutzimpfung für Hunde und Katzen mit
Freilauf ist der wirkungsvollste Schutz gegen Tollwut. Diese Impfung wird dringend
empfohlen, muss jedoch rechtzeitig erfolgen und jährlich aufgefrischt werden.







 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de