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AHO Aktuell - 02.10.2003

Welttierschutztag: Wildtiere gehören nicht in die Wohnung!


München (aho) - Neuerdings ist zunehmend ein Trend zu beobachten, Wildtierarten in
der Wohnung zu halten. Stinktiere, Waschbären, Präriehunde oder gar Affen sind
hier nur einige der Beispiele. Verbraucherschutzstaatssekretärin Erika Görlitz
warnte heute in München anlässlich des Welttierschutztages vor den negativen
Auswirkungen dieser neuen "Mode". Görlitz: "Wilde Tiere gehören in ihren
natürlichen Lebensraum und nicht ins Wohnzimmer. Wer Wildtieren ihre angestammte
Freiheit und ihren gewohnten Lebensraum nimmt, verursacht ihnen erhebliche
unnötige Leiden und gefährdet unter Umständen obendrein die eigene Gesundheit.
Daher gilt: Finger weg von Wildtieren in Heimtierhaltung!"

Görlitz wies darauf hin, dass bei professioneller Haltung in Zoos ein erheblicher
baulicher und finanzieller Aufwand notwendig sei, um eine artgerechte Haltung
wilder Tierarten zu gewährleisten. Eine Haltung in Privatwohnungen, womöglich noch
in der Stadt, könne demgegenüber unter keinen Umständen den natürlichen
Bedürfnissen der Tiere gerecht werden. Durch den engen Kontakt mit in der Wohnung
gehaltenen Wildtieren können zudem Krankheitserreger übertragen werden, mit denen
die Tiere infiziert sind, ohne selbst daran zu erkranken, so die Staatssekretärin
weiter.

Waschbären etwa sind zu über 70 % mit dem Waschbärspulwurm Baylisascaris procyonis
infiziert. Gelangen Eier dieses Spulwurms über Hände und Gegenstände, die mit
Waschbärenkot verunreinigt sind, versehentlich in den Mund und werden verschluckt,
so schlüpfen im Darm infektiöse Larven. Diese können in die Muskulatur und
verschiedene Organe einwandern und unter Umständen schwere Krankheitserscheinungen
verursachen.

Auch durch den engen Kontakt mit Präriehunden besteht Gefahr, sich ungewollt mit
Krankheitserregern zu infizieren. Kürzlich erkrankten in den USA 71 Menschen an
Affenpocken, einer Infektionskrankheit, die den Menschenpocken ähnlich ist und
insbesondere bei kleinen Kindern sehr schwer verlaufen kann. Die meisten dieser
erkrankten Personen hatten direkten oder indirekten Kontakt mit Präriehunden
gehabt.

Auch bei SARS vermuten Wissenschaftler, dass der Erreger von in Gefangenschaft
gehaltenen Wildtieren auf den Menschen übergegangen ist.


 



 

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