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AHO Aktuell - 30.10.2003

Frettchen und Katzen können das SARS-Virus übertragen


Rotterdam / Hongkong (aho) - Das für die Lungenkrankheit SARS verantwortliche
Coronavirus kann Experimenten von Virologen zufolge möglicherweise nicht nur von
Wildtieren sondern auch von Haustieren übertragen werden. Das berichten
Wissenschaftler aus Hongkong und Rottderdam jetzt im Fachjournal „Nature". Die
Wissenschaftler hatten für ihre Versuche je sechs Katzen und Frettchen mit einem
SARS-Virus infiziert, das bei einem an SARS verstorbenen Patienten worden war. Bei
acht der zwölf Tieren wurde eine Sektion durchgeführt. Es konnten in Rachen und
Lunge sowohl das SARS-Virus isoliert als auch die für SARS typischen
Lungenveränderungen nachgewiesen werden. Die vier anderen Tiere wurden 28 Tage
nach der Infektion positiv auf SARS-Antikörper getestet. Ebenso wurden je zwei
gesunde Katzen und Frettchen mit den infizierten Tieren in Kontakt gebracht. Beide
Frettchen starben. Bei den Katzen hingegen konnten keine Krankheitszeichen
beobachtet werden.
Der bekannte Rotterdamer Virologe Prof. Albert Osterhaus betonte gegenüber der
Presse jedoch zugleich, dass Hauskatzen nicht generell ein Risiko für die
Übertragung darstellten, "schon gar nicht unter den in Europa üblichen
Hygiene-Bedingungen".

BYRON E. E. MARTINA, BART L. HAAGMANS, THIJS KUIKEN, RON A. M. FOUCHIER, GUUS F.
RIMMELZWAAN, GEERT VAN AMERONGEN, J. S. MALIK PEIRIS, WILINA LIM & ALBERT D. M. E.
OSTERHAUS
Virology: SARS virus infection of cats and ferrets
Nature 425, S. 915 (30 October 2003); doi:10.1038/425915a

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SARS: eine neue Zoonose?
Von Christian Griot, Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe, Nationales
Tierseuchenreferenzlabor, 3147 Mittelhäusern, Schweiz



 



 

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