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AHO Aktuell - 31.10.2003

Pferderipper: Kripo fahndet nach Wartburg-Kombi


Hannover (aho) – Die Kriminalpolizei geht im Fall des „Pferderippers“ jetzt einer
konkreten Spur nach. In der Nacht zum 12. Oktober 2003 (Sonntag) wurden auf einer
Pferdekoppel im Bereich Peine/Vöhrum fünf Pferde getötet und eins verletzt. Dieser
Tatort befindet sich im Nahbereich von Hämelerwald, Campingplatz "Waldsee". Die
Ermittlungsgruppe (EG) "Pferd" des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen
befragte danach in einer Flugblattaktion Jäger, Anwohner, Landwirte und
Spaziergänger, die regelmäßig im Bereich Hämeler Wald, Hainwald, Vöhrum verkehren
nach besonderen auffälligen Beobachtungen, die mit dieser Tat in Verbindung stehen
könnten. Dabei ergab sich laut EG „Pferd“ ein Hinweis auf ein Kraftfahrzeug:

Wartburg – Kombi mit dem amtlichen Kennzeichen: ASL - ......für
Aschersleben.


Die Stadt Aschersleben in Sachsen-Anhalt ist Partnerstadt von Peine. Wem ist im
Zeitraum von September bis Oktober 2003 ein solches Fahrzeug im dortigen Bereich
aufgefallen? Möglicherweise handelt es sich bei dem Führer dieses Fahrzeuges um
einen Zeugen. Dieser wird gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Hinweise bitte an die EG "Pferd" unter Tel. 0511 / 26262-2119 oder an jede andere
Polizeidienststelle.

Mehr Fälle

Der "Pferderipper" hat mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Pferde getötet als
bisher angenommen. Die Ermittler haben neue Erkenntnisse, nach denen er
möglicherweise schon seit 1993 Pferde quält und tötet und nicht erst seit 1999 wie
lange vermutet. Das teilte Detlef Ehrike, Sprecher des Landeskriminalamtes, in
Hannover dem NDR mit. Mit Sicherheit könnten die Ermittler jetzt sagen, dass der
Täter 37 Pferde zu Tode gequält habe, er könnte aber auch in mehr als vierzig
weiteren Fällen der Täter sein. Insgesamt könnten innerhalb von 10 Jahren
insgesamt 111 Pferde in verschiedenen Bundesländern Opfer des "Pferderippers"
sein.

"Die Handschrift ist eindeutig"

Die Polizei hatte dem "Pferderipper" bisher 30 Taten zugerechnet. Nun habe sich
laut NDR herausgestellt, dass derselbe Täter schon von 1995 bis 1997 mehrfach in
Niedersachsen aktiv war, berichtete Ehrike dem NDR. "Die Handschrift des Täters
ist eindeutig." Auch in den Jahren 1993/94 seien außerdem 25 sadistische
Pferdemorde passiert - in einem Fall ließ der Täter eine Lanze am Tatort zurück.

Wegen Fahndungsdruck auf andere Bundesländer ausgewichen?

Das LKA hat auch Hinweise darauf, dass Pferdemorde in anderen norddeutschen
Bundesländern auf sein Konto gehen. So tötete ein Unbekannter 1999 im
brandenburgischen Frehne neun Pferde und acht in Raben-Steinfeld bei Schwerin.
"Kurze Zeit vorher hatte die größte Serie der Pferdemorde in Niedersachsen abrupt
geendet. Deshalb sieht es aus, als sei der Täter damals wegen des großen
Fahndungsdrucks in andere Bundesländer ausgewichen" , sagte Ehrike dem NDR.

Täter kennt sich vermutlich gut mit Tieren aus

Die Polizei vermutet, dass der Täter ein Mann mittleren Alters ist, der relativ
kräftig sein muss und sich mit Tieren auskennt. Der Täter schlage stets nachts an
Wochenenden auf abgelegenen Weiden oder Koppeln zu. Bislang gebe es keine Zeugen.
Trittspuren seien auf den Wiesen kaum zu sichern. Zuletzt hatte er vor zweieinhalb
Wochen fünf Stuten in Vöhrum bei Peine umgebracht. Seitdem hat das LKA nach
Angaben von Ehrike rund 300 Hinweise erhalten. "Der Täter geht sehr zielstrebig
vor, macht sich wahrscheinlich vorher mit dem Umfeld vertraut und kundschaftet es
aus", sagte Ehrike dem NDR. Für die Ermittler seien deshalb Hinweise auf
verdächtige Personen oder Autos sehr wichtig.

 



 

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