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AHO Aktuell - 01.11.2003

Studie zu Fibrosarkomen bei Katzen


Schaumburg, IL, USA (aho) – Seit Anfang der 90er Jahre sind Berichte zu
epidemiologischen Studien an Katzen veröffentlicht worden, die einen statistischen
Zusammenhang zwischen der Injektion insbesondere von inaktiviertern Impfstoffen
und einer darauffolgenden Entstehung von Fibrosarkomen an der Injektionsstelle
aufzeigen. Amerikanische und kanadische Wissenschaftler haben jetzt in einer
Multicenter-Studie an Hand der Krankheitsgeschichten einer Vielzahl von Katzen
untersucht, ob möglicherweise Impfstoffe bestimmter Hersteller, die
Wiederverwendung von Kanülen, die Temperatur des Impfstoffes vor der Injektion,
gleichzeitig bestehende Virusinfektionen oder Verletzungen oder gar der Wohnort
eine Rolle bei der Entstehung von Fibrosarkomen spielen. Wie die Wissenschaftler
jetzt im Fachjournal „Journal of the American Veterinary Medical Association“
(2003; 223, pp.1283–1293) berichten, haben die vorgenannten Faktoren keinen
Einfluß auf die Häufigkeit von Fibrosarkomen. Hingegen konnte ein statistischer
Zusammenhang mit der Injektion von Langzeit-Kortison - und
Langzeit-Penicillin-Präparaten hergestellt werden.

Die derzeit am meisten akzeptierte Hypothese für die Entstehung der sogenannten
„Impfstellen-assoziierte Fibrosarkome“ stellt einen Zusammenhang mit einer
chronisch entzündlichen Reaktion an der Injektionsstelle her. In diesem Modell
kann jeder Bestandteil, der eine lokale Entzündung an der Injektionsstelle
induziert, einschließlich der Lebendimpfstoffe und der inaktivierten Impfstoffe
(mit oder ohne Adjuvantien) sowie anderer Tierarzneimittel, mit der anschließenden
Entwicklung von Fibrosarkomen bei dafür anfälligen Katzen in Verbindung stehen.

Die Angaben zur Häufigkeit von Fibrosarkomen nach Impfungen gibt es sehr
unterschiedliche Schätzungen. Eine aktuelle retrospektive Analyse von Daten zu
Nebenwirkungen bei Impfstoffen in Großbritannien ergab ein Vorkommen von 0,021
Fällen von Fibrosarkomen pro 10.000 Dosen zwischen 1995 und 1999 verkaufter
Katzenimpfstoffe. In den USA dagegen, wo die Impfstoffe und Impfpraktiken sich von
denjenigen in der EU unterscheiden, wurde das Vorkommen auf zwischen 1 und 10
Fälle pro 10.000 Dosen eingesetztem FeLV (Katzen-Leukose-Impfstoff) oder
Tollwutimpfstoff geschätzt.

 



 

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