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AHO Aktuell - 05.11.2003

Kleintier-Krankheiten im Mittelpunkt eines Leipziger Kongresses


Leipzig (aho) – Anläßlich der 49. Jahrestagung der Fachgruppe
Kleintierkrankheiten der Deutschen Veterinärmedizinischen
Gesellschaft in Leipzig diskutieren Tierärzte aus ganz Deutschland
Problemfälle. Hierzu gehören auch juristischer Fragen. Erstmals
wird es eine Kooperation zwischen der FK-DVG und der North
American Veterinary Conference (NAVC) geben. Einige Mitglieder
der NAVC sind mit Vorträgen vertreten.

Zeit: 06.bis 9. November 2003
Ort: Congress Center, Neue Messe


Tagungspräsident Prof. Dr. Gerhard Oechtering, Direktor der Klinik für
Kleintiere an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität
Leipzig, möchte unter dem Motto "Wissenschaft für die Praxis" vor allem
die Themen behandelt wissen, denen der Tierarzt in seiner alltäglichen
Praxis begegnet. Besonders interessant könnten dabei Problemfälle und
Risiken sein, die für das Tier, den Tierhalter und den Tierarzt eine
besondere Belastungsprobe darstellen. Im folgenden ein kleiner Auszug
aus dem interessanten Programm:

In Diagnose und Behandlung von Tieren steht der Tierarzt vor den
gleichen Problemen wie der Humanmediziner. U.a. muss er sich die Frage
stellen, welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen angebracht
sind, bis hin zu der Frage: Was ist notwendig, was ist überflüssig? So
stellt die Arbeitsgruppe um Prof. Oechtering, Universität Leipzig, eine
Studie vor, die sich mit der Notwendigkeit von
Routine-Laboruntersuchungen bei Hunden befasst, die operiert werden
sollen. Die Studie zeigte, dass die Labor-Ergebnisse bei sonst auch als
gesund eingeschätzten Tieren kaum Konsequenzen für Operation und Narkose
hatten, so dass für das Tier stressige und für den Tierhalter
kostenaufwändige Routineuntersuchungen nicht zu empfehlen sind.

Einige Vorträge beschäftigen sich mit Krankheiten, die vom Tier auf den
Menschen übergehen können, sogenannte Zoonosen. Dr. Wieland Beck von der
Ludwig-Maximilians-Universität München z.B. befasst sich mit dem
Übergang von Parasiten kleiner Haus- und Heimtiere, die, einmal auf den
Menschen übergegangen, bei diesem verschiedene Krankheitserscheinungen
auslösen können. Häufig manifestieren sich diese an der Haut. Deshalb
sollte ein Tierhalter, wenn er an krankhaften Hautveränderungen unklarer
Herkunft leidet, auch sein Tier auf Parasiten untersuchen und
entsprechend behandeln lassen.

Dr. Sabine Kramer von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, geht der
Frage nach, ob und wie unsere Vierbeiner Schmerzen, z. B. nach einer
Operation, empfinden. Sie empfiehlt zunächst das Analogieprinzip:
Eingriffe, die beim Menschen als schmerzhaft gelten, sind dies auch beim
Tier. Daneben gibt es aber auch einige objektive Methoden, den Schmerz
zu messen. Diese stellt sie auf der Tagung vor.

Reptilien erfreuen sich als Haustiere immer größere Beliebtheit. Leider
wissen ihre Halter nicht immer, wie man die Tiere richtig versorgt. Der
Leipziger Veterinärmediziner Volker Schmidt zumindest sieht die
häufigsten Ursachen von Erkrankungen bei Reptilien in Haltungs- und
Ernährungsfehler. Dies liegt vor allem daran, dass die Reptilien eine
sehr heterogene, nicht domestizierte Tierordnung sind. Die einzelnen
Tierarten sind in Umwelt besonders stark angepasst. Das muss man bei der
Haltung von Reptilien berücksichtigen. So bedarf es genauer Kenntnis von
Vorzugstemperaturen, Luftfeuchtigkeit, Gestaltung des Bodengrundes,
Tagesaktivität, Platzbedarf usw. Bevor der Tierarzt mit der Behandlung
eines kranken Reptils beginnt, sollte er also genau erfragen, unter
welchen Bedingungen das Tier gehalten wird.

Die Reihe interessanter Themen könnte man beliebig fortsetzen. Über das
unten zugängliche Programm kann man sich im Internet
informieren.

 



 

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