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AHO Aktuell - 27.11.2003

Toxoplasmose: Über die Katze und das Risiko für die Schwangerschaft


Göttingen (aho) - Viele von uns leben nicht allein: 30 bis 50 Prozent aller
Deutschen tragen einen winzigen Parasiten in ihrem Gehirn, ohne es zu
wissen. Dieser Parasit, Toxoplasma gondii, ist ein wahrer
Verwandlungskünstler, der sich jeder Umgebung und jedem Wirt anpasst.

Die Konsequenzen der Toxoplasmose können für den Menschen unter
Umständen dramatisch sein. Erleidet der Infizierte eine massive
Abwehrschwäche, zum Beispiel während der Therapie nach einer
Organtransplantation oder im Verlauf einer AIDS-Erkrankung, können die
Parasiten im Gehirn aus ihrem Dämmerschlaf erwachen und das Gehirn
zerstören. Doch auch während einer Schwangerschaft droht Gefahr: Kommt
es erstmalig während einer Schwangerschaft zur Infektion, droht die
Übertragung auf das ungeborene Kind mit schwersten klinischen Folgen.

Weitere Informationen erhält der Besucher der Ringvorlesung "Parasiten"
"Toxoplasmose: Über die Katze und das Risiko für die Schwangerschaft"
am Mittwoch, 03. Dezember 2003 um 17.15 Uhr
Hörsaal 542 - Universitätsklinikum Göttingen
Robert-Koch-Str. 40 in 37075 Göttingen

Der Parasit vermehrt sich normalerweise im Darm einer infizierten Katze,
um dann mit dem Katzenkot ausgeschieden zu werden. Anschließend wartet
er darauf, von Nagetieren oder Vögeln gefressen zu werden. Doch auch der
Mensch und seine Haustiere sowie Schlachtvieh können sich
infizieren. In den meisten Fällen ist die Infektion harmlos, so dass keine
Krankheitszeichen entstehen. Trotzdem nistet sich der Parasit im Gehirn
der Betroffenen ein, um sich in einen Dämmerschlaf zu begeben. Seine
Strategie zur Arterhaltung besteht darin, darauf zu warten, zusammen mit
seinem Wirt von einer Katze gefressen zu werden, um seinen Lebenszyklus
zu vervollständigen. Macht diese Taktik bei Nagetieren und Vögeln noch
Sinn, ist offensichtlich, dass der Mensch eher irrtümlich infiziert
wird. In der Ringvorlesung wird Prof. Groß diese Erkrankung als
häufigste europäische Parasitose vorstellen und darauf eingehen, wie die
Krankheit verhindert, erkannt und therapiert werden kann.

Die öffentliche Ringvorlesung "Parasiten" findet jeweils mittwochs von
17 bis 18 Uhr im Hörsaal 542, Universitätsklinikum Göttingen,
Robert-Koch-Str. 40 statt.

Die Termine:

03.12.2003 Toxoplasmose: Über die Katze und das Risiko für die Schwangerschaft
Prof. Dr. med. Uwe Groß
Bereich Humanmedizin Universität Göttingen

10.12.2003 Malaria – Gefahr aus der Luft
Prof. Dr. med. Gerd-Dieter Burchard
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg

17.12.2003 Was juckt mich da – der Mensch und sein Ungeziefer
Prof. Dr. rer. nat. Heinz Mehlhorn
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

07.01.2004 Würmer bei Nutz- und Schlachttieren
Prof. Dr. med. vet. Thomas Schnieder
Tierärztliche Hochschule Hannover

14.01.2004 Vom Feld und Wald in die Leber – die Echinokokkose
Prof. Dr. med. Matthias Frosch
Universitätsklinik Würzburg

21.01.2004 Zeckenübertragene Erkrankungen
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Helmut Eiffert
Bereich Humanmedizin Universität Göttingen

28.01.2004 Kryptosporidien – Parasiten aus dem Trinkwasser
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Franz Petry
Universitätsklinik Mainz

04.02.2004 Parasiten bei Hund und Katze
Dr. med. vet. Christian Epe
Tierärztliche Hochschule Hannover

11.02.2004 Darmamöben und ihre Infektionsstrategien
Prof. Dr. med. Egbert Tannich
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg

18.02.2004 Gefährliche Träume – die Schlafkrankheit
Dr. med. August Stich
Missionsärztliche Klinik Würzburg




 



 

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