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AHO Aktuell - 18.12.2003

Heimtierhaltung - Chancen und Risiken für die Gesundheit


Berlin (rki) - Für Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit sind unter anderem eine
sinnvolle Aufgabe, ein günstiges soziales Umfeld sowie die Bewältigung von
beruflichem und privatem Stress wesentlich. Das Versorgen von Tieren und der
Umgang mit ihnen wird oft als sinnvolle Beschäftigung betrachtet und gibt das
Gefühl, gebraucht zu werden. Sind solche positiven Auswirkungen auf die Gesundheit
messbar? Welche Infektionserreger der Tiere können beim Menschen Erkrankungen
verursachen? Ist eine Tierhaltung in Altenheimen möglich? Einen Überblick über den
aktuellen Wissensstand gibt das neue GBE-Heft "Heimtierhaltung - Chancen und
Risiken für die Gesundheit".

Das Beobachten von Tieren, Streicheln und Körperkontakt unterstützen den Abbau von
Aggressionen und helfen bei der Stressbewältigung. Die Stressverminderung ist
messbar in Form eines niedrigeren mittleren Blutdrucks im Vergleich zu Menschen
unter ähnlichen Lebensumständen ohne Tierkontakt. Es konnte auch gezeigt werden,
dass bei chronisch Kranken, die Heimtiere haben, der Medikamentenverbrauch und
damit die Kosten sinken können. Bei einer Analyse der Langzeitauswirkungen auf die
Gesundheit wurden im Durchschnitt zehn Prozent weniger Arztkontakte im Vergleich
zu den Teilnehmern ohne Heimtiere beobachtet.

Mögliche Gefährdungen der menschlichen Gesundheit, die durch Tiere verursacht
werden, sind neben Unfällen und allergischen Reaktionen insbesondere Infektionen.
Einerseits ist es möglich, dass die Tiere selbst an Infektionen mit Viren,
Bakterien, Pilzen und Parasiten erkranken, die auch bei Menschen Krankheiten
auslösen können. Andererseits können auch scheinbar gesunde Heimtiere
Dauerausscheider oder Träger von humanpathogenen (den Menschen krankmachenden)
Erregern sein.

Zur Verringerung von Infektionsrisiken sollten Tierhalter über die Bedürfnisse der
Tiere und mögliche Infektionsrisiken Bescheid wissen. So können zum Beispiel
Reptilien wie Landschildkröten ein Salmonellenreservoir darstellen, und
ungenügendes Händewaschen erleichtert die Übertragung des Erregers auf den
Menschen. Die Autoren, Prof. Albert Weber vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit und PD. Dr. Andreas Schwarzkopf, Sachverständiger für
Krankenhaushygiene aus Bad Bocklet, mahnen außerdem eine ausreichende
Gesundheitsfürsorge für das Tier an, unter anderem die Durchführung empfohlener
Impfungen, eine artgerechte Haltung sowie die regelmäßige Reinigung des
Aufenthaltsbereiches.

Das Robert Koch-Institut führt die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in
Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durch und veröffentlicht seit Anfang
2001 regelmäßig Themenhefte. Das GBE-Heft 19 "Heimtierhaltung - Chancen und
Risiken für die Gesundheit" kann kostenlos schriftlich angefordert werden beim
Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin,
Fax 01888 - 754-3513, E-Mail gbe@rki.de


 



 

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