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AHO Aktuell - 13.01.2004

Vorsicht bei der Anschaffung von Kois


Langen (aho) - Seit einiger Zeit tritt bei Karpfen eine neuartige Infektion durch
ein bis heute nicht exakt analysiertes, aber für Menschen ungefährliches
Herpesvirus auf. Dieses Virus befällt sowohl Speise- als auch Koi-Karpfen und hat
sich inzwischen in Asien, Nordamerika und Europa verbreitet. Angesichts des
sogenannten Koi-Herpes-Virus (KHV) rät der Zentralverband Zoologischer
Fachbetriebe e.V. (ZZF) allen Besitzern von Koi-Teichen zur größtmöglichen
Sorgfalt beim Kauf und bei der Haltung von Zierkarpfen: „Nur durch gewissenhafte
Quarantäne und Vorsicht beim Zusammensetzen von Kois können wir dafür sorgen, dass
die Verbreitung der Karpfen-Krankheit in Deutschland weiterhin glimpflich verläuft
“, erklärt Willi Heidbrink, Vorsitzender der Fachgruppe Zierfisch- und
Wasserpflanzengroßhandel im ZZF.
Das wesentliche Problem bei der Bekämpfung von KHV besteht darin, dass infizierte
Fische bislang nicht sicher erkannt werden können. Selbst Fische, die die
Krankheit überlebt haben und auf natürlichem Weg eine Immunisierung aufgebaut
haben, sind als Infektionsquellen ausgemacht worden. Die Mitglieder der
ZZF-Fachgruppe Zierfischgroßhandel hatten bereits vor einem Jahr Maßnahmen gegen
die Ausbreitung des KHV getroffen. Sie verpflichteten sich freiwillig, eine Probe
jeder Koi-Sendung mit Hilfe der sogenannten PCR-Methode (Polymerase Ketten
Reaktion) untersuchen zu lassen. „Die virologische PCR-Untersuchung ist jedoch
noch nicht hundert Prozent sicher“, erklärt Heidbrink. Fachhändler, die ihre Kois
bei Großhändlern beziehen, die die PCR-Untersuchung durchführen lassen, können und
müssen deshalb keine Garantie für die Gesundheit ihrer Fische geben. Trotzdem habe
sich die Maßnahme gelohnt, da zumindest KHV-positive Fische aus dem
Handelskreislauf herausgenommen werden konnten. So sei der bisherige Verlauf der
KHV-Krankheit in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern glimpflicher
verlaufen, was in- und ausländische Fachleute vor allem auf die Bemühungen des ZZF
zurückführen.
Die ZZF-Fachgruppe informiert sich regelmäßig über die neuesten Forschungsansätze
zum Nachweis und zur Bekämpfung des Virus. Dabei steht sie in engem Kontakt zu
Fachleuten an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und am Institut für Zoologie,
Fischereibiologie und Fischkrankheiten in München. Die Wirtschaftsgemeinschaft
Zoologischer Fachbetriebe GmbH (WZF), Tochterunternehmen des ZZF, hat zugesagt,
geeignete Forschungsvorhaben mit einem ansehnlichen Geldbetrag zu fördern.

Der ZZF gibt folgende Tipps für die Anschaffung und Haltung von Kois:

- Kaufen Sie Ihre Kois nur bei einem einzigen Fachhändler. Setzen Sie niemals
Fische von unterschiedlichen Lieferanten in Ihren Teich. Neue Zierkarpfen sollten
idealerweise rund 21 Tage bei 17 bis 28 Grad Celsius in einem separaten Becken
gehalten werden, bevor sie zu anderen Kois gesetzt werden.
- Kaufen Sie nicht bei Discount-Importeuren. Achten Sie bei der Wahl des
Aquaristik-Händlers darauf, dass dieser Quarantänezeiten einhält und mit
Großhändlern arbeitet, die ihre Tiere mit Hilfe der sogenannten PCR-Methode
(Polymerase Ketten Reaktion) untersuchen lassen. Fragen Sie nach entsprechenden
Untersuchungsergebnissen.
- Die PCR-Technik ist nach derzeitigem Stand der Wissenschaft die zuverlässigste
Methode zur KHV-Untersuchung. Wissenschaftler stufen sie trotzdem noch nicht als
hundertprozentig sicher ein. Fachhändler, die ihre Kois bei Großhändlern beziehen,
die diese Untersuchung durchführen lassen, können und müssen Ihnen deshalb keine
Garantie für die Gesundheit ihrer Fische geben.
- Kranke Kois sind an Hautverletzungen, Schleimverlust und teilweise absterbenden
Kiemen zu erkennen.
- Falls Sie mehrere Koi-Teiche besitzen: Benutzen Sie für jedes Becken separate
Käscher.


 



 

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