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AHO Aktuell - 13.03.2004

Bambi-Rächer mit Säge erwischt +++ >>Psychopathen am Werk<<


Ulm (aho) – Dem Landwirt und Jagdpächter Wilhelm König als Mitglied der
Jägervereinigung Rottweil ist es jetzt nach einem Bericht der „Südwestpresse“
gelungen, auf eigene Faust einen Hochsitz-Säger zu überführen. In seinem Revier
bei Empfingen nahe der Autobahn 81 hatte er ein Funkgerät in einem Hochsitz
versteckt. Ein Jagdgegner, der sich selbst als "Rächer der toten Bambis"
bezeichnet, bemerkte die akustische Falle nicht und sägte eines Abends munter
drauf los.

Wie die „Südwestpresse“ weiter berichtet, wurde der Jagdpächter von den
Sägegeräuschen aus einem zu Hause aufgestellten Lautsprecher aufgeschreckt und
begab sich sofort auf die Pirsch. Bei seinem Auftauchen flüchtete der Säger. Im
zurückgelassenen Auto des Mannes fand die Polizei außer einer
Sägeblatt-Schutzhülle auch dessen Brieftasche. Blöd gelaufen: Der Mann ist beim
Jagdverband für jagdfeindliche Aktionen längst bekannt, konnte bisher aber noch
nicht überführt werden. Er erhält nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.

"Psychopathen am Werk"

Im Gegensatz zu anderen auf Hochsitze spezialisierten Jagdgegnern warf der
Ertappte die angesägten Sitze anschließend um - und schloss damit eine Gefährdung
von Menschen aus. Nach Angaben von Jgdverbands-Pressesprecher Ulrich Baade sind
jedoch auch "Psychopathen am Werk, gegen die der Bambi-Rächer ein Waisenknabe
ist". So hat ein Unbekannter im Januar im Ostalbkreis einen Hochsitz in die Luft
gejagt. Einzelteile flogen laut „Südwestpresse“ 90 Meter weit. In einer Scheune
explodierten aufgrund der Druckwelle Gasflaschen. Besonders "heimtückisch und
gewissenlos" gehen nach Angaben Baades allerdings die Täter vor, die Stützen,
Streben und Leitern an den Hochsitzen nur ansägen und die Einschnitte hinterher
sorgfältig tarnen. "Sie nehmen wissentlich in Kauf oder bezwecken es sogar, dass
ein Jäger, der so einen präparierten Hochsitz besteigt, in Lebensgefahr gerät",
sagte Baade der „Südwestpresse“.

Mehr als 40 Hochsitze sind in den letzten Monaten von Jagdgegnern angesägt worden.
Der Landesjagdverband empfiehlt deshalb "Rüttelproben" vor dem Ansitzen. Die
meisten Anschläge auf Hochsitze gab es in den vergangenen Wochen in den
Landkreisen Freudenstadt, Tübingen, Rottweil, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen und
sogar in den Revieren um Stuttgart, berichtet die „Südwestpresse“ weiter.


 



 

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