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AHO Aktuell - 13.03.2004

BVET: Schweiz wieder >>frei von Tollwut<<


Bern (aho) - Die Schweiz hat seit Februar ihren Status "frei von Tollwut" zurück.
Das teilte das Bundesamt für Veterinärwesen BVET am Samstag mit. Entwarnung hatte
das Bundesamt schon im Oktober gegeben. Wegen eines tollwütigen Hundes hatte sie
ihn im Juli 2003 vorübergehend verloren. Im Juli wurde bei einem Hund in Nyon
(Kanton VD) Tollwut diagnostiziert. Das erkrankte Tier war im Kanton Genf nahe der
französischen Grenze als Findlingshund aufgegriffen und Ende Juni von einer
Familie in Nyon adoptiert worden. Am 15. Juli zeigte das Tier dann verdächtige
neurologische Symptome, worauf die Schweizerische Tollwutzentrale am 24. Juli
das Vorliegen von Tollwut bestätigte. Es handelte sich um den ersten Tollwutfall
beim Hund in der Schweiz seit 1997. Die Herkunft des befallenen Hundes war
zunächst unbekannt. Nachforschungen vor Ort führten zu keinem Ergebnis. Der
Import des Hundes aus einem der bekannten Tollwutgebiete im Ausland konnte
vorerst nur vermutet werden. Im Rahmen der Abklärungen hat die Schweiz
daraufhin Hirnmaterial des befallenen Tieres nach Paris in das Institut Pasteur,
das EU-Referenzlabor für Tollwut, geschickt. Dort wurden seither
Untersuchungen zur genomischen Typisierung des Virus durchgeführt. Da sich die
weltweiten Stämme des Tollwutvirus je nach Herkunft in Ihrem Genom (Rhabdoviren
sind einsträngige, behüllte RNA-Viren) unterscheiden, kann man aufgrund der
Typisierung im Labor Rückschlüsse auf die geographische Herkunft des Virus –
und somit des befallenen Tieres – ziehen. Die Resultate aus Paris waren eindeutig:
Der Vergleich zeigte, dass das das untersuchte Isolat phylogenetisch den
nordafrikanischen Tollwutviren sehr ähnlich ist – vor allem denjenigen aus
Marokko. Aufgrund dieser Typisierung in Kombination mit der routinemässigen
Untersuchung von klinischen Verdachtsfällen bei Wild- und Haustieren in der
Schweiz kann heute mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden, dass dieser Fall
im Zusammenhang mit einem unentdeckten Tollwut-Herd bei terrestrischen Tieren
in der Schweiz steht. Auch die Fledermaustollwut kann als Quelle ausgeschlossen
werden. Es handelt sich vielmehr um einen aus dem Ausland importierten
Tollwutfall, wobei die Herkunft mit grosser Wahrscheinlichkeit in Nordafrika
lokalisiert werden kann.


 



 

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