Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 14.05.2004

Sorglosigkeit von Touristen bedroht immer neue Arten


München (aho) - Zu Beginn der Urlaubszeit warnt PRO WILDLIFE e.V. vor
dem unüberlegten Kauf von Reiseandenken: "Viele Menschen vergessen beim
Bummel durch Souvenir-Geschäfte, dass für Korallenketten, Elfenbeinschmuck,
Schneckengehäuse oder Geldbörsen aus Reptilleder Wildtiere sterben mussten",
erklärt Daniela Freyer, Sprecherin der Artenschutzorganisation. Manche der
bedrohten Arten sind international geschützt, wie die Seepferdchen, für die
ab morgen, dem 15. Mai, erstmals weltweit Handelsbeschränkungen gelten.
Souvenirs aus solchen geschützten Tieren und Pflanzen werden jedes Jahr zu
Zehntausenden an deutschen Flughäfen bei sorglosen Urlaubern beschlagnahmt.
Andere Arten, wie das Perlboot (Nautilus), sind bislang zwar ungeschützt,
aber vom Aussterben bedroht.


Zu den häufigen Souvenirs aus Wildtieren und -pflanzen gehören z.B.:

· Die Bestände der über 30 SEEPFERDCHEN-Arten sind in den letzten
Jahren zusammengebrochen, trotzdem werden sie vielerorts angeboten. Im
November 2002 wurden alle Seepferdchen unter Schutz gestellt, das Gesetz
tritt am 15. Mai 2004 weltweit in Kraft.

· STEINKORALLEN: Korallenstöcke und -Ketten werden in diversen
Farben angeboten. Doch alle Steinkorallen sind geschützt, denn die
Zerstörung von Korallenriffen schreitet weltweit dramatisch voran.

· Muscheln und Schneckengehäuse: In Geschäften angebotene, polierte
und intakte Exemplare sind meist kein Strandgut, sondern extra für den
Handel getötet worden. Nur die wenigsten Urlauber wissen, dass einige Arten
weltweit geschützt sind.

· Perlboot (Nautilus): Das polierte Gehäuse des urtümlichen Tieres,
das mit den Kraken verwandt ist, ist ein beliebtes Souvenir. Bislang werden
die Bestände des ungeschützten, aber seltenen Perlbootes rücksichtslos für
den Souvenirmarkt geplündert.

· Gebisse und Zähne von Haien werden insbesondere in Küstenländern
häufig als Mitbringsel verkauft. Doch durch Überfischung sind die Bestände
der meisten Hai-Arten inzwischen zusammengebrochen.

· Elfenbeinschnitzereien sowie Produkte aus Elefantenleder werden
in vielen afrikanischen Ländern angeboten, obwohl Elefanten geschützt sind
und das Mitbringen solcher Souvenirs verboten ist.

· Geldbörsen, Taschen oder Schuhe aus Reptilleder werden in
zahlreichen Urlaubsländern angeboten. Doch viele Schlangen, sowie alle
Warane und Krokodile sind geschützt und dürfen nur mit Genehmigung gehandelt
werden. Für Reisende ist nicht kontrollierbar, ob die Produkte legal sind
oder nicht.

· Panzer von Meeresschildkröten und SCHILDPATTPRODUKTE werden immer
noch in manchen Souvenirshops angeboten, obwohl der internationale Handel
mit ihnen streng verboten ist.

· Alle Orchideen und Kakteen sind international geschützt. Selbst
wenn der Verkauf in hiesigen Gartencentern erlaubt ist, dürfen Urlauber
diese Pflanzen nur in Ausnahmefällen mitbringen.

"Tausende Tier- und Pflanzenarten sind international geschützt, viele andere
sind bereits hochbedroht", betont die PRO WILDLIFE Expertin und empfiehlt:
"Naturfreunde sollten deshalb auf Urlaubsmitbringsel aus Keramik, Stoffen
oder anderen Materialien zurückgreifen, für die keine Wildtiere
und -Pflanzen sterben mussten".

 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de