Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 14.06.2004

Scheinbar hilflose Vogelkinder nicht aufnehmen


Recklinghausen (aho) - Jungvögel sollten nicht in menschliche Obhut
genommen werden, teilt die Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung
und Forsten (LÖBF) Recklinghausen mit. Wenn sich jetzt das Frühjahr in
seiner schönsten Blütenpracht zeigt, erblicken auch in unseren Gärten
viele Vögel das Licht der Welt. Von früh bis spät sind Meisen,
Heckenbraunellen, Amseln, Zaunkönige und andere Vogelarten bemüht,
ihren fast ständig nach Futter piependen Nachwuchs zu sättigen. Im
fortgeschrittenen Stadium versuchen die ungeduldigen Nestlinge oft,
ihren Eltern entgegenzuhüpfen. Sie verlassen das Nest oder purzeln
einfach heraus. Manchmal werden die scheinbar schutzlosen "süßen
Piepmätze" dann zum Beispiel von Kindern aufgenommen, nach Hause
gebracht und im Familienkreis "versorgt". Doch so viel Zuwendung
können die kleinen Vögel gar nicht vertragen. Oft fehlt es an
entsprechenden Kenntnissen und geeignetem Futter, was zum qualvollen
Tod der Tiere führen kann.

Deshalb bittet die LÖBF alle Eltern, ihre Kinder darauf hinzuweisen,
dass scheinbar schutzlos aufgefundene Jungvögel nicht zur Pflege nach
Hause gebracht werden dürfen. Hilfe benötigen nur verletzte oder
kranke Tiere! Um sich Klarheit zu verschaffen, bedarf es einer
längeren eingehenden Beobachtung aus sicherer Entfernung. In aller
Regel wird der flügge oder aus dem Nest gefallene Nachwuchs zunächst
von den Vogeleltern weiter gefüttert. Der natürliche Futtertrieb
bleibt bei den Alttieren für einige Zeit erhalten, so dass ins Haus
aufgenommene Junge auch nach zwei bis drei Tagen noch an den Fundort
zurückgebracht werden können. Menschlicher Geruch an den Jungen
schreckt die Vogeleltern nicht ab, weil Vögel einen erheblich
schlechter entwickelten Geruchssinn haben als zum Beispiel Rehe.
Junge, die an die Fütterung durch den Menschen gewöhnt sind, sind nur
schwer wieder auszuwildern. Schon deshalb gilt fast immer: Hände weg
von den Jungvögeln und nur verletzte Tiere zum Tierarzt bringen.
Hunde- und Katzenbesitzer können ebenfalls einen Beitrag zum Schutz
der Piepmätze leisten, indem sie ihre Haustiere während der Brutzeit,
das heißt zumindest bis Mitte Juli, nicht frei herumlaufen lassen.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de