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AHO Aktuell - 23.07.2004

Fuchsbandwurm: Weitaus höhere Befallsrate als bisher angenommen


Bonn (aho) - Im Landkreis Starnberg ist laut einer aktuellen
Untersuchung der Technischen Universität München und der Universität
Hohenheim durchschnittlich jeder zweite Fuchs mit dem Bandwurm
infiziert, der beim Menschen die unheilbare Echinokokkose verursacht.
Die Spitzenwerte für den Fuchsbandwurm-Befall lagen bei über 80
Prozent. Nach bisherigen Daten des Landesgesundheitsamts soll in
Bayern nur jeder dritte Fuchs den Parasiten in sich tragen. Dies
teilte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) heute in Bonn mit. 'Für
die Bevölkerung ergibt sich durch den Anstieg insbesondere im
Südwesten eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefährdung', erklärte
DJV-Präsident Jochen Borchert.

Der Fuchs - und mit ihm der Erreger - breitet sich seit Mitte der 90er
Jahre insbesondere in Deutschlands Städten stark aus und erreicht dort
mittlerweile Dichten, die bis zu zehnmal höher sind als in Wald und
Feld. Mit dem Fuchskot gelangen die Parasiteneier in Gärten, Parks und
auf Felder. Der DJV weist darauf hin, dass sich bei Obst und Gemüse
das Infektionsrisiko durch Waschen gegen Null reduzieren lässt.
Absolute Sicherheit bietet aber erst das Erhitzen auf über 60 Grad
Celcius.

Aus Gründen der Seuchenhygiene sowie zum Schutz gefährdeter
Wildtierarten ist nach Auffassung des DJV eine stärkere Bejagung der
explosionsartig zunehmenden Fuchsbestände sinnvoll. Zudem warnt der
Bundesverband der Jäger davor, Füchse - etwa durch gezielte
Fütterungen - in Siedlungen zu locken. Vielmehr sollten mögliche
Stellen für einen Fuchsbau unter Fertiggaragen oder Gartenhäuschen
beseitigt werden.

Der DJV-Vizepräsident und Präsident des Bayerischen Jagdverbands,
Professor Dr. Jürgen Vocke, MdL, fordert eine bessere Information der
Bevölkerung über den Fuchsbandwurm und ein bayernweites
Monitoring-Programm. Einen entsprechenden Antrag will Vocke in den
Landtag einbringen.


 



 

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