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AHO Aktuell - 09.08.2004

Zoll findet >>Nemos Brüder<< - 26.000 Zierfische sichergestellt


Hamburg (aho) - Am Sonnabend, dem 31. Juli 2004, erschien beim Zollamt
Hamburg-Waltershof (Hauptzollamt Hamburg-Hafen) ein slowakischer Lkw
mit einem Container, dessen Inhalt als "Sammelgut" und "Kunstglas"
angemeldet wurde.

In der Containerprüfanlage (CPA) wurde laut einer Pressemitteilung der
Oberfinanzdirektion Hamburg die Sendung aufgrund eines Hinweises der
"Ermittlungsgruppe Hafen" (Zollfahndungsamt Hamburg) genauer unter die
Lupe genommen. Schon auf dem Durchleuchtungsbild zeichneten sich
Unstimmigkeiten zur Zollanmeldung ab. Bei der nachfolgenden teilweisen
Entladung des Containers fanden die Zöllner (in 262 Karton) insgesamt
14.148 Stück wassergefüllte Glasvasen, in denen insgesamt etwa 26.000
lebende Kardinalfische (Tanichtys albonubes) eingeschlossen waren.
Ohne sichtbare Nahrung oder zusätzliche Luftzufuhr waren jeweils zwei
der Fische in den etwa 20 cm hohen Glaskörpern zusammen mit einfachen
Pflanzenimitaten aus Kunststoff versiegelt.

Das Veterinäramt Grenzdienst der Behörde für Wissenschaft und
Gesundheit wurde, wie bei Abfertigungen lebender Tiere üblich, sofort
hinzugezogen und beschlagnahmte die Warensendung aus
tierschutzrechtlichen und tiertransportrechtlichen Gründen.

Die Kartons mit den lebenden "Ziergegenständen" wurden in der kühleren
Packhalle der Zollstelle zwischengelagert, während die restliche
Ladung das Wochenende im sichergestellten Container auf dem sonnigen
Zollhof verbrachte.

Seit Wochenbeginn werden die kleinen Lebewesen durch Mitarbeiter des
Hamburger Amtes für Gesundheit und Verbraucherschutz vorsichtig aus
den nicht artgerechten Glasgefängnissen befreit und vorerst dem
zoologischen Institut übergeben.

Schon beim Öffnen der ersten Kartons zeigte sich, dass etwa jeder
sechste Fisch die mehr als vierwöchige Seereise nicht überlebt hat.

Im inländischen Aquaristik-Handel werden die bis zu 4 cm großen, aus
Südostasien stammenden, eher in Fließgewässern lebenden, Schwarmfische
mit etwa 1,20 Euro/Stück angeboten.

Die weiteren Ermittlungen dauern derzeit noch an.





 



 

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