Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 20.08.2004

USA: Erneut Salmonellose durch Reptilien


Milwaukee (aho) - Nachdem sich im amerikanischen Bundesstaat Kansas
ein vierjähriges Mädchen und im Bundesstaat Wisconsin ein
zweijähriger Junge an Schildkröten mit Salmonellen infiziert hatten,
gehen die Behörden laut einem Bericht des "Milwaukee Journal Sentinel"
jetzt gegen den illegalen Verkauf von kleinen Schildkröten vor. In den
USA ist es seit 1975 verboten, Schildkröten mit einem
Körperdurchmesser von zehn Zentimetern und darunter an Privatpersonen
zu verkaufen. Man möchte dadurch verhindern, dass sich insbesondere
Kleinkinder an den häufig mit Salmonellen besiedelten Schildkröten
infizieren, in dem die Kinder sich die kleinen Schildkröten in den
Mund stecken oder küssen.

Das Gesundheitsministerium von Wisconsin forderte die Besitzer von
Schildkröten auf, die Tiere nicht auszusetzen. Vielmehr solle der
örtliche Tierschutzverein oder der Zoohändler angesprochen werden.

Schon seit vielen Jahre haben verschiedene amerikanische Bundesstaaten
Anordnungen und Regularien für den Verkauf von Reptilien in
Zoohandlungen erlassen. So müssen Käufer über das Samonellenrisiko
aufgeklärt werden. Drei Staaten (Arizona, Minnesota, Wyoming) haben
die Haltung von Reptilien in Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäusern
oder Altenheimen verboten.

Auch in Deutschland gehaltene Reptilien sind häufig mit Salmonellen
infiziert und sind für ihre Besitzer ein ernst zu nehmendes
Infektionsrisiko. Das ist das Fazit einer Untersuchung von
Wissenschaftlern vom Institut für Epidemiologische Diagnostik der
Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Wusterhausen
(Deutschland). In 86 von 159 (54.1%) Kotproben von Reptilien wurde man
fündig. Während Schildkröten eher selten mit Salmonellen infiziert
waren, fanden die Wissenschaftler die gefährlichen Keime besonders
häufig bei Eidechsen und Schlangen. Tiere aus Wildfängen und in
Zooläden waren deutlich häufiger infiziert als Tiere bei reinen
Züchtern.

Auch die Besitzer der Reptilien wurden auf Salmonellen untersucht.
Wurde man bei ihnen fündig, so waren auch die von ihnen gehaltenen
Reptilien mit Salmonellen infiziert. Personen, die mit Reptilien
Handel trieben, deutlich waren deutlich häufiger infiziert als reine
Reptilien - Halter. Die gefundenen Salmonellen gehörten durchweg zur
Spezies "Salmonella enterica".(1)


(1) Geue L, Loschner U. Salmonella enterica in reptiles of German and
Austrian origin Vet Microbiol 2002 Jan 3;84(1-2):79-91


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de