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AHO Aktuell - 24.08.2004

Tierschutzbund: Kein Zusammenhang zwischen Hartz IV und hoher Zahl ausgesetzter Hunde


Berlin / Bonn (aho) - BILD-Berlin meldet heute, das Berliner Tierheim
erwarte wegen der Einführung des Arbeitslosengelds II, dass Hunderte
Hunde zusätzlich ausgesetzt oder abgegeben würden, weil Tierbesitzer
fürchteten, sich die Haltung nicht mehr leisten zu können. Begründung:
Die ab Januar an Langzeitarbeitslose gezahlten Leistungen seien um 200
Euro geringer als die derzeit gezahlte durchschnittliche
Arbeitslosenhilfe. BILD-Berlin zitiert als Beleg für seine These den
Deutschen Tierschutzbund. Ähnlich berichtet auch die Zeitschrift
Tier-BILD und nennt im indirekten Zusammenhang mit Hartz IV die Zahl
von 70.000 ausgesetzten Tieren.

Der Zusammenhang zwischen der Arbeitsmarktreform und dem Aussetzen von
Tieren, der von der BILD-Zeitung hergestellt wird, ist laut einer
Pressemitteilung der Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung
absurd und durch nichts belegt. Die Gegenüberstellung Arbeitslosengeld
II und Arbeitslosenhilfe ist in dieser Form zudem sachlich
unzutreffend.

Fakt ist laut Presse- und Informationsamt:

Ab 1.1.2005 bekommen allein stehende Bezieher von Arbeitslosengeld II
eine Regelleistung von 345 Euro in den alten und von 331 Euro in den
neuen Bundesländern. Dazu kommen die Kosten für die Miete und Heizung
einer angemessenen Wohnung, die in der tatsächlichen Höhe übernommen
werden. BILD übersieht bei seiner Gegenüberstellung der
durchschnittlichen Höhe der Arbeitslosenhilfe mit dem Arbeitslosengeld
II, dass der Regelsatz nur einen Teil der Leistungen darstellt.

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, betont,
dass der Tierschutzbund einen direkten Zusammenhang zwischen der Zahl
ausgesetzter Tiere und dem Arbeitsmarktreformgesetz Hartz IV nicht
herstellt. Die in BILD genannte Zahl von 70.000 ausgesetzten Tieren
sei ein Wert, der sich traurigerweise seit einigen Jahren auf diesem
hohen Niveau halte. Besonders häufig würden Tiere in der Ferienzeit
ausgesetzt. Der Deutsche Tierschutzbund beklage dies schon seit langem
als ein Kennzeichen der Wegwerfgesellschaft.



 



 

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