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AHO Aktuell - 29.08.2004

Wissenschaftler: Antibiotikaeinsatz in der Kleintierpraxis völlig unkontrolliert


Frederiksberg / Neustadt-Mariensee / Herts (aho) - Wissenschaftler
aus Dänemark, Deutschland und Großbritannien fordern strengere Regeln
und einen qualifizierteren Einsatz von Antibiotika in der
Kleintierpraxis. Zudem müsse das Risiko, dass von Haus - und
Heimtieren resistente Keime auf Menschen übertragen
werden, näher
untersucht werden. Sie verweisen im Fachjournal "Journal of
Antimicrobial Chemotherapy" auf die Tatsache, dass in der
Kleintierpraxis oft Antibiotika im großen Stil eingesetzt
würden. Hierzu gehörten auch Präparate, die in der Humanmedizin eine
besondere Bedeutung haben, wie Aminopenicilline in Kombination mit
Clavulansäure, Cephalosporine und Fluoroquinolone.

Die Autoren verweisen auf mehrere Studien, die Tierarztpraxen und
Tierkliniken als Quelle von resistenten Keimen wie
Staphylococcus intermedius
, Escherichia coli Methicillin-resistente
Staphylococcus aureus, Vancomycin-resistente Enterokokken und
mehrfachresitente Salmonellen vom Typ Typhimurium DT104
identifizierten. Die Wissenschaftler sehen zudem eine erhebliche
Diskrepanz zwischen der Beurteilung und Handhabung des
Antibiotikaeinsatzes bei Tieren in der Landwirtschaft und bei Haus -
und Heimtieren. Sie bemängeln ebenso die unzureichende Datenlage zum
Einsatz von Antibiotika in der Kleintierpraxis. Hier konzentrierten
sich Überwachungsmaßnahmen einseitig auf den Einsatz in der
Landwirtschaft.



Guardabassi, Luca; Stefan Schwarz; David H. Lloyd
Pet animals as reservoirs of antimicrobial-resistant bacteria
Journal of Antimicrobial Chemotherapy, 12 August 2004,
vol. 54, no. 2, pp. 321-332(12)



 



 

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