Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 01.09.2004

Tollwütiger Hundewelpe: Fieberhafte Suche nach Kontaktpersonen


Paris / Brüssel (aho) - Das französische Gesundheitsministerium
fahndet fieberhaft nach neun Personen, die zwischen dem 2. und dem
21. August in einigen Städten Südwestrankreichs mit einem an Tollwut
erkrankten Hundewelpen in Kontakt gekommen sind. Professor William Dab
vom französischen Gesundheitsministerium äußerte sich anlässlich einer
Pressekonferenz äußerst besorgt und sprach von einem Fall "nie da
gewesener Dringlichkeit". Er verwies auf die Tatsache, dass Tollwut
beim Menschen zu spät erkannt und unbehandelt absolut tödlich
verläuft.

Der ungeimpfte Hundewelpe war von seinem Besitzer aus Nordafrika
(Marokko) über Spanien nach Frankreich eingeschmuggelt worden. In
Frankreich zeigte das Tier dann auffällige Symptome. Der Besitzer
hatte den Hund dann in ein Tierheim gebracht, "weil er andauernd
gebissen hat". Dort verendete das Tier am 21. August. Eine sofort
eingeleitete Untersuchung des Gehirn des Hundes bestätigte den
Tollwutverdacht. Das Tier war etwa 50 Zentimeter hoch, von
aprikosenbrauner Farbe mit schwarzer Schnauze, langem Schwanz und
Schlappohren.

In Frankreich wurden bei Bordeaux bislang sechs Kontaktpersonen gegen
Tollwut geimpft. Dort wird jetzt regional nach einem etwa 40-jährigen
Mann gesucht, der Mitte August beim Joggen in Bordeaux von der Hündin
gebissen wurde.

Das Frühwarn- und Reaktionssystem der EU zur Warnung der
Gesundheitsbehörden vor Krankheitsausbrüchen (EWRS) hatte am
vergangenen Freitag den 27. August an alle Mitgliedsstaaten eine
Tollwutwarnung herausgegeben. Der Fall ist nicht regional
einzugrenzen, da in den Sommermonaten viele Touristen Südfrankreich
bereisen. Der Welpe war in der Zeit vom 2. bis 21. August unter
anderem in Bordeaux und Hostens, beim "Mimos Festival" in Périgueux,
beim Straßentheaterfestival in Miramont de Guyenne und beim
Musikfestival "Fest'Art" in Libourne. Diese Festivals sind auch bei
Touristen sehr beliebt.

Dem Hundebesitzer drohen wegen der illegalen Einfuhr eines Haustieres
ohne Impfung zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 15.000 Euro.



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de