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AHO Aktuell - 06.09.2004

Vorsicht Katzenbisse: Kleine Wunden, große Gefahr


Wiesbaden (aho) - Katzen schmusen gerne und sind verspielt. Doch wenn
die Stubentiger einmal zubeißen, kann das gefährlich werden: Während
nur 10 bis 20 Prozent aller Hundebisse bei Menschen zu schweren
Erkrankungen führen, passiert dies bei fast jeder zweiten Verletzung
durch Katzenzähne. Da die meist kleinen Wunden kaum bluten und
ungefährlich aussehen, gehen die wenigsten Betroffenen zum Arzt.
Drastische Folgen drohen: im schlimmsten Fall Blutvergiftung, Knochen-
oder Hirnhautentzündung. Darauf macht das Infocenter der R+V
Versicherung aufmerksam.

"Katzenzähne sind spitz und dringen tief ein. Schnell verletzen sie
daher Sehnen oder Gelenke", sagt Dr. Marko Ostendorf, Arzt des
R+V-Infocenters. "Außerdem enthält der Speichel der Tiere zum Teil
sehr aggressive Bakterien. Gelangen diese in die Blutbahn, können sie
Herzklappen oder Hirnhaut befallen und schwere Erkrankungen
hervorrufen." Besonders gefährdet sind Kleinkinder und Menschen mit
schwachem Immunsystem.

Der Experte empfiehlt deshalb, Bisswunden von Katzen zu desinfizieren,
mit einem sterilen Tuch abzudecken und verletzte Körperteile ruhig zu
halten. Außerdem sollten Betroffene sofort zum Arzt gehen. "Wenn die
Tiere die Hand attackiert haben, ist besondere Vorsicht geboten, denn
dort liegen Nerven und Sehnen äußerst dicht beieinander - dauerhafte
Schädigungen sind möglich", warnt Dr. Ostendorf. Eine gültige Impfung
gegen Tetanus ist zudem unabdingbar - diese reicht aber nicht aus, um
anderen Infektionen vorzubeugen.

Lesen Sie hierzu auch:


T. Ebinger, M.Rösch, P.Katzmaier N. J.Wachter,S.Merk, M.Mentzel
Infizierte Tierbissverletzungen an den Extremitäten
Chirurg, 2002, Vol 73, No 6, p. 601 - 606 (pdf-Dokument)




 



 

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