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AHO Aktuell - 08.10.2004

Doping: Vier Olympiapferde positiv getestet


Hamburg / Warendorf (aho) - Der deutsche Reitsport steht vor dem
größten Dopingfall seiner Geschichte. Wie der NDR berichtet, sollen
während der Olympischen Spiele in Athen vier Pferde positiv getestet
worden sein. Das teilte laut NDR die internationale reiterliche
Vereinigung dem deutschen Verband mit. Demnach waren auch die Pferde
des Springreiters Ludger Beerbaum sowie der Vielseitigkeitsreiterin
Bettina Hoy gedopt. "Ich war erschüttert, als ich das gestern
erfahren habe, denn das ist durch eine Behandlung zum Wohle des
Pferdes entstanden", sagte Beerbaum (Riesenbeck) laut einem Bericht
der Zeitung "Die Welt" zum Nachweis der verbotenen Substanz
Betamethason. Während der Olympischen Spiele sei das Pferd wegen einer
Scheuerstelle im Fesselbereich mit einer Salbe behandelt worden,
welche die Substanz Betamethason enthält. Mannschaftstierarzt Björn
Nolting (Weilerswist) habe seinerzeit grünes Licht für die Behandlung
gegeben. Beerbaum hatte mit der Springreiter-Mannschaft in Athen Gold
gewonnen. Sollten nun auch die B-Proben positiv ausfallen, würde der
Olympiasieg wieder aberkannt, berichtet der NDR.

Bei dem Pferd von Hoy (Gatcombe/Rheine) wurde laut Zeitungsbericht die
Substanz Hydroxy-Diphenhydramin, ein Abbauprodukt der verbotenen
Substanz Diphenhydramin festgestellt. Das Pferd wurde wegen einer
Schwellung in der Sattellage mehrfach mit einer Benadryl-Lotion
eingerieben. "Ich habe mich dabei auf die Erlaubnis unseres
Mannschaftierarztes Dr. Carsten Weitkamp verlassen, der sich vorher
extra bei einem der zuständigen Tierärzte der FEI erkundigt hat, ob
diese Behandlung erlaubt sei," wird die reiterin in der Zeitung
zitiert. Weitere positive A-Proben gab es bei dem Pferd Picasso des
Kölner Voltigierers Kai Vorberg (Betamethason) und bei Mary von
Vierspännerfahrer Michael Freund (Dreieich), bei dem Valeriansäure
festgestellt wurde.

Erschüttert reagierte der irische Olympiasieger O'Connors, dessen
Pferd Waterford Crystal ebenfalls gedopt gewesen sein soll. Er sei "am
Boden zerstört", sagte er laut Zeitungsbericht. Und: "Ich bin
hundertprozentig überzeugt, dass dem Pferd keine Leistung fördernden
Mittel gegeben wurden."



 



 

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