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AHO Aktuell - 14.11.2004

Tierschutzdrama: Veterinäramt Viersen befreit 90 Katzen aus Einfamilienhaus


Viersen (aho) - Das Veterinäramt des Kreises Viersen bekam nach
amtlichen Ermittlungen Hinweise über eine Katzenhaltung in einem
Einfamilienhaus im Bereich des Stadtgebietes Viersen, in dem eine
Vielzahl von Katzen unter katastrophalen Umständen gehalten würde. Bei
der Kontrolle bot sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Veterinäramtes, den hinzugebetenen Polizeibeamten und dem Mitarbeiter
des Matthias-Neelen -Tierheims in dem von mehreren Personen bewohnten
Haus ein grauenhaftes Bild. Die Fußböden aller Räume sowie die Flächen
der Möbel waren erheblich mit frischen oder älteren, z. T.
verschimmelten Kothaufen und Katzenurin verschmutzt. Im ganzen Haus
stank es Ekel erregend. Ein Verschlag, in dem 22 Katzen versteckt
wurden, befand sich hinter einem Schrank. Dieser Verschlag wurde erst
entdeckt, nachdem man ein kratzendes Geräusch hinter dem Schrank
wahrgenommen hatte. Drei Katzen waren in einem Ofen eingesperrt.
Einige Katzen wurden aus den Dachfenstern geworfen, um sie der
Überprüfung durch die amtlichen Tierärzte zu entziehen. Alle Katzen
wurden aufgrund der Feststellungen von den amtlichen Tierärzten als
erheblich vernachlässigt beurteilt, dem Halter weggenommen und
vorübergehend im Tierheim Lobberich untergebracht. Dort wurde
unverzüglich eine praktizierende Tierärztin zur Untersuchung und
Behandlung der Katzen hinzugezogen. Viele der Katzen waren hochgradig
abgemagert, litten an z.T. blutigem Durchfall, chronischem
Katzenschnupfen bis hin zu schwerwiegenden Lungenerkrankungen. Mehrere
Katzen waren ein- oder beidseitig blind. Häufig wurden auch eitrige
Hautentzündungen, starker Milben- und Läusebefall sowie massive
Erkrankungen im Maulbereich wie z. B. blutige Zahnfleischentzündungen
festgestellt. Die Erkrankungen von 39 Katzen waren so schwerwiegend,
dass die Tiere nicht mehr behandelt werden konnten. Sie mussten
unverzüglich eingeschläfert werden, um sie von ihren erheblichen
Leiden zu erlösen. Die beteiligten Tierärzte hoffen, die meisten der
Katzen durch konsequente Behandlung retten zu können. Diese werden,
sobald der Gesundheitszustand es erlaubt, weiter vermittelt.

Wer bereit ist, eine Katze aufzunehmen, kann sich ab sofort im
Veterinäramt des Kreises Viersen unter Tel.-Nr.: 0 21 62 / 39 13 11
oder 13 12 vormerken lassen. Dem verantwortlichen Tierhalter droht ein
Strafverfahren und ein Tierhaltungsverbot.



 



 

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