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AHO Aktuell - 20.11.2004

Tierheim-Affäre: Mangelhafte Kontrolle durch Ämterhäufung?


Berlin (aho) - Polizei und Staatsanwaltschaft haben laut einem Bericht
des in Berlin erscheinenden Tagesspiegels die Wohnungen der
früheren Führungsriege des Berliner Tierschutzvereines und
Tierheimes durchsucht und private Bankkonten der vier Beschuldigten

geprüft. Am Donnerstagabend wurden "etliche Unterlagen
sichergestellt", sagte gestern der Sprecher der Staatsanwaltschaft,
Michael Grunwald der Zeitung. Wie berichtet, hat Vereinspräsident
Wolfgang Apel Strafanzeige wegen Betruges gegen die bisherigen
Vorstandsvorsitzenden des Vereines und zwei Geschäftsführer des vom
Verein betriebenen Tierasyls gestellt, weil sie sich "um bis zu
500.000 Euro"
auf Kosten des Tierschutzes bereichert hätten.

Unterdessen gerät aber auch der Präsident des Berliner
Tierschutzvereines Wolfgang Apel in den eigenen Reihen in die Kritik:
Ihm wird vorgeworfen, er habe seine Aufsichtspflichten als Präsident
vernachlässigt. Das Finanz-Controlling im Verein sei unzureichend.
Tierschützer wie der Geschäftsführer des Hamburger Tierheimes Wolfgang
Poggendorf werfen ihm laut Tagesspiegel vor, er habe sich "durch
Ämterhäufung" überlastet. Apel ist auch Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes und des Bremer Tierschutzvereines. Folglich sei er
kaum fähig gewesen, die Berliner Vereinsgeschäfte mit dem Vorstand
aufmerksam zu leiten und konsequent zu überwachen.

Dem Tierschutzverein gehören 16.000 Mitglieder an, sein Tierheim hat
74 Angestellte und erhält jährlich Spenden von zwei Millionen
Euro - der Verein ähnelt einem größeren Unternehmen.
Doch im
Vergleich zu anderen Großvereinen oder Firmen erscheint das
Sicherungssystem dürftig: Es sind weniger externe Kontrollen
vorgesehen. Der Sprecher des Präsidenten sagt dennoch laut Bericht des
Tagesspiegels: "Wir haben nicht versagt." Sein Chef Wolfgang Apel war
gestern für den Tagesspiegel nicht zu sprechen.





 



 

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