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AHO Aktuell - 15.12.2004

Weiterer Tollwutfall bei tot aufgefundenem Jungfuchs im Neckar-Odenwald-Kreis


Stuttgart (aho) - Nach dem ersten festgestellten Fall von Tollwut seit
acht Jahren in Baden-Württemberg Anfang Dezember in Elztal/Muckental
(Neckar-Odenwald-Kreis) wurde nun bei einem weiteren, angelieferten
Jungfuchs erneut die Tollwut diagnostiziert. Es handelt sich um einen
männlichen Jungfuchs, der in unmittelbarer Nähe des Ortes der ersten
Seuchenfeststellung tot aufgefunden wurde, teilte das Ministerium für
Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg am Mittwoch (15.
Dezember) in Stuttgart mit.

Das Tier stammt ebenfalls aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, einem Gebiet
in dem die Füchse seit dem Auftreten der ersten Tollwutfälle in Hessen
und Bayern zweimal pro Jahr vorsorglich gegen Tollwut mittels
Fressköder geimpft wurden. Da es sich bereits um den zweiten
Tollwutfall handelt, müsse nun ein eigenständiges Tollwutgeschehen
befürchtet werden, betonte das baden-württembergische Ministerium für
Ernährung und Ländlichen Raum. Trotz bislang guter Impfergebnisse war
der Infektionsdruck offenkundig zu stark. Nach Empfehlung des
nationalen Referenzlabors (FLI / Friedrich Löffler-Institut in
Wusterhausen) wird daher kurzfristig eine zwischen Hessen und
Baden-Württemberg eng abgestimmte außerplanmäßige und großflächige
zusätzliche Beköderungsaktion durchgeführt, um eine weitere
Ausbreitung der Tollwut zu verhindern.

In Baden-Württemberg sind davon die Landkreise Rhein-Neckar,
Neckar-Odenwald und Heilbronn sowie die Stadtkreise Mannheim,
Heidelberg und Heilbronn betroffen. Auf hessischer Seite wird in den
unmittelbar benachbarten Kreisen Bergstraße und Odenwald geimpft. Die
Ausbringung der Impfköder erfolgt überwiegend mittels Flugzeugabwurf.
In dicht besiedelten Gebieten werden die Köder ergänzend per Hand
durch die Jagdausübungsberechtigten ausgelegt. Die Bevölkerung in den
Impfgebieten wird gebeten, die Köder nicht zu berühren. Wird
versehentlich ein Köder berührt, sollte das zuständige Gesundheitsamt
informiert werden. Hunde sollte man im Impfgebiet nicht frei laufen
lassen, damit sie keine Köder fressen und damit den Impferfolg der
Füchse einschränken.

Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum forderte die Jäger
im Land und vor allem in den gefährdeten Stadt- und Landkreisen
nochmals auf, verstärkt Füchse, insbesondere Jungfüchse zu bejagen und
Auffälligkeiten unverzüglich den zuständigen Veterinärbehörden zu
melden. Wichtig sei auch, dass verendete und durch einen Unfall
getötete Füchse sowie andere verhaltensauffällige Tiere untersucht
werden.




 



 

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