Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 16.12.2004

Tierärzte mahnen: Tollwutschutz nicht vernachlässigen


Bonn (aho) - Hunde- und Katzenhalter sollten dringend überprüfen, ob
ihr Tier gegen Tollwut geimpft ist, denn ein seuchenartiger Ausbruch
der Infektionskrankheit ist jederzeit möglich. Bestes Beispiel dafür
ist der zweite festgestellte Tollwutfall bei einem Fuchs im
Neckar-Odenwald-Kreis innerhalb weniger Tage
. Trotz bislang guter
Impfergebnisse durch Impfköder war offenbar der Infektionsdruck zu
stark. Das Baden-Württembergische Ministerium für Ernährung und
Ländlichen Raum in Stuttgart befürchtet nun ein eigenständiges
Tollwutgeschehen.

"Fehlende Schutzimpfungen gefährden bei hohem Infektionsdruck nicht
nur das Einzeltier, sondern die Gesundheit aller Tiere einer Art,
also die Gesamtpopulation", erläutert Dr. Hans-Joachim Götz, Präsident
des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt), den
aktuellen Fall. "Eine hohe Populationsimmunität gewährleistet, dass
ein Virus keine genügend große Zahl empfänglicher Tiere findet und die
Infektionskette daher nach wenigen Tierpassagen beendet ist."

Nahezu alle Säugetiere und auch Vögel können an Tollwut erkranken.
Vornehmlich wird sie durch Fleischfresser übertragen. An erster Stelle
steht der Fuchs. Das Tollwutvirus wird mit dem Speichel infizierter
Tiere ausgeschieden und in der Regel durch Biss oder Kratzen
weitergegeben. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen dem Biss
durch ein infiziertes Tier bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen
beträgt zwischen acht Tagen und zwei Monaten. Aber auch eine längere
Inkubationszeit ist möglich. Der Krankheitsverlauf ist kurz.
Infizierte Tiere verändern ihr Verhalten. Sie werden nervös, scheu,
haben Schluckbeschwerden und vermehrten Speichelfluss. Im weiteren
Verlauf der Krankheit werden die Tiere aggressiv und bissig. Kurz vor
ihrem Tod treten hochgradige Lähmungserscheinungen auf. Die
Tollwuterkrankung kann nicht behandelt werden.

"Als so genannte Zooanthroponose kann Tollwut vom Tier auch auf den
Mensch übertragen werden. Das macht sie so besonders gefährlich",
warnt Götz. "Umso wichtiger ist es, Hunde und freilaufende Katzen
regelmäßig durch eine vorbeugende Impfung zu schützen."



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de