Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 24.01.2005

Kanton Bern: Krähen werden betäubt, eingefangen und getötet


Bern (aho) - Da die Schäden durch Rabenkrähen an landwirtschaftlichen
Kulturen haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, geht
jetzt der Schweizer Kanton Bern mit einer Tötungsaktion gezielt gegen
die Tiere vor. In den Monaten Januar und Februar sollen Krähen mit
Chlorholhydrat betäubt, eingefangen und getötet werden. Da diese
Methode nur bei Schnee und Frost Erfolg verspricht, muss sie über
mehrere Winter angewendet werden. Die Koordination und Durchführung
der Aktion erfolgt durch das Jagdinspektorat des Kantons Bern.

Gestützt auf die Verordnung des Bundesrates über die Jagd und den
Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel hat die
Volkswirtschaftsdirektion den verantwortlichen Wildhütern eine
Bewilligung für die Anwendung von Betäubungsmitteln erteilt. Dieser
Einsatz wurde mit dem Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft
koordiniert und vor den jeweiligen Aktionen wird die Bevölkerung des
betreffenden Gebietes informiert. Unter der Krähenplage leiden laut
einer Pressemitteilung des Kantons auch seltene Vogelarten und die
Artenvielfalt generell. Schäden entstehen vor allem bei frisch gesätem
Sommergetreide und Mais sowie bei auflaufenden Keimlingen und
Salatsetzlingen. Immer häufiger müssen die Kulturen ein- oder mehrmals
nachgesät werden. Vermehrt sind nun auch Klagen aus der Bevölkerung
über Schäden an Gebäuden vor allem durch Entfernung des Fensterkittes
eingegangen. Unter der Überpopulation leiden aber auch viele
Vogelarten und somit die Artenvielfalt.

Rabenkrähen sind zwar im Kanton Bern vom September bis Ende Februar
jagdbar. Jährlich werden rund 2000 Krähen auf diese Weise erlegt.
Zudem sind geschädigte Personen berechtigt, ganzjährig
Selbsthilfemaßnahmen gegen schadenstiftende Tiere zur ergreifen. Mit
diesen Maßnahmen alleine kann der Krähenbestand jedoch nicht bedeutend
beeinflusst werden.

Aufgrund dieses Sachverhaltes und in Ergänzung zu den weniger
wirksamen Abwehrmaßnahmen hat die Volkswirtschaftsdirektion den
Einsatz von Betäubungsmitteln ab Winter 2004/2005 angeordnet.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de