Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 13.04.2005

Zahnfleischentzündung und schiefe Zähne bei Kleintieren weit verbreitet


Stuttgart (aho) - Bei mehr als 85 Prozent der über dreijährigen Hunde
ist der Zahnhalteapparat krankhaft verändert: Zahnfleisch und
Kieferknochen sind entzündet, die Zähne lockern sich. Tierhalter
bemerken dies oft erst wenn ihr Hund sich am Kopf nicht mehr anfassen
lässt, unangenehm aus dem Maul riecht oder vor Schmerz nicht mehr
frisst. Auf den 17. "Baden-Badener Fortbildungstagen Kleintierpraxis"
diskutieren Experten vom 14. bis 17. April 2005 im Kongresshaus
Baden-Baden unter anderem über Zahnfleischentzündung, Zahn- und
Kieferbrüche, Fehlstellungen und Kieferorthopädie bei Hunden. Ursache
sind - wie auch beim Menschen - meist Beläge auf den Zähnen. Weicher
Zahnbelag - so genannte "Plaque" - aber auch harter Zahnstein
begünstigen Bakterien und damit Zahnfleischentzündungen. "Parodontale
Erkrankungen können zu ausgedehnten Entzündungen im Kieferknochen
führen und nachfolgend auch Organe wie Herz, Leber oder Nieren
schädigen", betont Dr. Markus Eickhoff. Der Esslinger Tierarzt und
Zahnarzt leitet in Baden-Baden ein Seminar über tiermedizinische Zahn-
Mund- und Kieferheilkunde. "Wichtig ist es, die Krankheit frühzeitig
zu behandeln", so Eickhoff. Denn regelmäßige Zahnpflege sei auch bei
Hunden wirksam. Dazu gehört es, dem Hund etwas "zu Beißen" zu geben,
wie beispielsweise Kauknochen. Aber vor allem Zähne putzen ist
wichtig: mehrmals wöchentlich mit einer weichen Kinder- oder auch
einer speziell für Hunde entwickelte Zahnbürste und entsprechender
Zahnpasta. Hundewelpen kommen zahnlos zur Welt. Die Milchzähne brechen
im Alter von zwei bis sechs Wochen durch. Sechs Monate später schieben
die bleibenden Zähne nach. Das Gebiss besteht dann aus 42 Zähnen.
Diese stehen jedoch nicht immer am vorgesehen Platz. Deshalb ist bei
Hunden häufig eine kieferorthopädische Behandlung nötig. "Es handelt
sich hierbei jedoch nicht um eine ästhetische Korrektur, sondern um
reine Schmerzbeseitigung und Wiederherstellung der Gesundheit des
Tieres", sagt Eickhoff. Denn die Tiere beißen sich mit falsch
stehenden Fangzähnen sogar Löcher in den Kiefer. "Betrachtet man die
Auswirkungen von Zahnerkrankungen auf die allgemeine Gesundheit und
das Verhalten eines Tieres, so ist jede Behandlung, die notwendig ist,
um diese Problematik zu beheben, gerechtfertigt", betont Eickhoff.



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de